Internettrends und Castingloser

63-mal „Willi“: Die MAZ-Jugendredaktion mit ihrer eigenen Jahresbilanz 2008

MAZ Oranienburg, 31.12.2008

Pommes- und Burgertests, Promigespräche, Schulaktionen: Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen

Januar:
Die Abiturklasse des Oranienburger Louise-Henriette-Gymnasiums gestaltete einen Bodypainting-Kalender, um Geld für den Abschlussball zu verdienen.
Aufstand gegen das StudiVZ. Das Internetportal, in dem sich (nicht nur) Studenten einschreiben, will die Daten für gezielte Werbung verwenden. Viele Nutzer protestieren, wollen aussteigen. Dabei wird das auf anderen Seiten schon lange praktiziert.
Die Schildower Rockgruppe Masters Of Dark Fire schafft es bis ins Halbfinale des Emergenza-Bandwettbewerbes.

Februar:
Der Imbiss auf dem Oranienburger S-Bahnsteig gewinnt den Cheeseburgertest.
Nur knapp gescheitert ist eine Klasse der Goethe-Oberschule in Kremmen. Sie nahm an einem Wettbewerb von 104.6 RTL teil, bei dem es Arbeitsplätze zu gewinnen gab.
Streit um das Internetportal Spickmich.de: Schüler können Lehrer öffentlich benoten. Was den Lehrern natürlich meistens so gar nicht in den Kram passt.

März:
Die DDR-Geschichte kommt im Unterricht zu kurz. Das sagt eine Mehrheit von befragten Schülern in Oberhavel.
Alkohol spielt schon bei Siebtklässlern in Oberhavel eine Rolle, fand ein „Willi“-Reporter heraus. Ohne Verbote gehe es nicht, meinte ein Lehrer aus Hennigsdorf.
Maxi Arland war zu Gast in Velten. Der Volksmusiker und Moderator steht hinter dem, was er tut. Den Schulabbruch hat er auch nie bereut, wie er „Willi“ erklärt.

April:
Schüler des Veltener Hedwig-Bollhagen-Gymnasiums engagieren sich für die „Operation Smile“, die Kindern hilft, die eine Operation wegen einer „Hasenscharte“ benötigen.
Die Imbisskette Subway kündigt an, eine Filiale in Oranienburg zu eröffnen. Die Futterei geht weiter.

Mai:
Runge-Gymnasiasten aus Oranienburg treffen in Berlin DJ Bobo. Sie nahmen vorher im Internet an einer Aktion des UN-World-Foot-Programs teil.
Das Abitur entwickelt sich für die Wirtschaft in Oberhavel immer mehr zu einem lukrativen Geschäft: Druckerei, Friseure, Ausstatter und viele andere verdienen mit, wenn neue Kleider gekauft oder die Abizeitung gedruckt werden muss.
Casting-Loser Menderes Magci war zu Gast in einer Zehdenicker Disko. Er meint im „Willi“-Interview, dass er weitermache, egal was Dieter Bohlen sagt. Bohlen sagt nichts weiter – und was macht Menderes jetzt eigentlich? Ähm … Wer noch mal?

Juni:
„Willi“ macht im Löwenberger Land den Pommestest: Es gewinnt der kleine Laden „Zur alten Tanke“ in Löwenberg.
Eine ganze Staffel „24“ am Stück. „Willi“ wagte das Experiment, alle 24 Folgen der US-Krimiserie (fast) ohne Pause zu sehen. Das schlaucht, und am Ende bekommt man nicht wirklich mehr etwas mit.
Der Liebenwalder Robert Pfuhl ist neuer Leiter der Theatergruppe „Obst“ des Runge-Gymnasiums in Oranienburg. „Bis zum Hals“ heißt das diesjährige Stück.

Juli:
Zwei „Willi“-Leserinnen aus Gransee haben die Möglichkeit, an der Autorallye „Paris – Berlin“ teilzunehmen. Eine Woche dauerte die Tour, auf der sie Karten lesen lernten, vielen Leuten begegneten, viel in Frankreich und Deutschland zu sehen bekamen und am Ende glücklich in Berlin eintrafen. Ein echtes Erlebnis!
Lars Winning (28) aus Oranienburg tritt als vermutlich erstes deutsches Double von Indiana Jones auf. Interessierte können ihn für Partys oder andere Veranstaltungen mieten.

August:
Zwei „Willi“-Reporter wagen sich in die Zentrale der Scientology in Berlin, wo sie fast auch eine (die!) Unterschrift leisteten. Fast, wie gesagt. Sie haben frühzeitig den Rückzug angetreten.
Ein Geschwisterpaar aus Borgsdorf übernimmt eine Partnerschaft für einen Siebenjährigen aus Kenia.
Das Debütalbum von Radiopilot erscheint. „Leben passiert“ der fünf Jungs aus Oberhavel und Berlin schafft es immerhin bis auf Platz 70 der Charts. Die dazugehörige Tour im Herbst führte sie durch elf Städte.

September:
Auf dem Kultursender arte läuft der Kurzfilm „Es war einmal ein König“, der im Neubaugebiet Velten-Süd gedreht wurde. Leider läuft das Werk mitten in der Nacht.
Nur wenige Jungpolitiker stellen sich für die Kommunalwahl in Oberhavel.

Oktober:
Neuer Trend im Internet: Couchsurfing. Jugendliche, die verreisen, aber wenig Geld ausgeben wollen, melden sich auf einem Internetportal. Dort bieten Fremde ihr Sofa als Übernachtungsmöglichkeit an.
Der „Baader Meinhof Komplex“ startet in den Kinos. In zwei Szenen dabei: der Oranienburger Christian Scholz. Der 26-Jährige war Statist und ist in einer Massenszene vor der deutschen Oper zu sehen. Als Filmpalast-Mitarbeiter kann er sich die Stellen öfter mal auf der Leinwand ansehen.
Oranienburg im Internet: Rund 220 Filme haben Nutzer bei Youtube und MyVideo hochgeladen. Zu sehen sind die alte Schlossbrücke und feiernde junge Leute. Was manchmal auch ein bisschen peinlich ist.
Jugendforum in Hennigsdorf: Junge Leute können Vorschläge machen, was ihnen in der Stadt fehlt. Darunter: Luxusbordell und Raucherzonen. Auch sonst verläuft das Ganze eher chaotisch. Leider.
Das illegale Runterladen von Musik im Internet wird immer gefährlicher. Fahnder begeben sich nicht nur virtuell auf die Suche nach den Tätern.

November:
Und noch ein Test: Diesmal überprüfte „Willi“ die Oranienburger Currywürste. Erneut gewann der Imbiss auf dem Oranienburger S-Bahnsteig.
Jugendliche in Oranienburg beklagen das geringe Angebot für sie in der Stadt. Dabei spielt allerdings nicht nur die schlechte Information eine Rolle. CJO und DRK kann doch nicht alles sein?!

Dezember:
Die Suche nach Internettrends geht weiter. Um das Reisen so preiswert wie möglich zu halten, schließen sich (nicht nur) junge Leute auf Internetportalen zusammen und bilden Fahrgemeinschaften. So sparen alle Geld.
Und bei so vielen Internetthemen: „Willi“ machte den Selbsttest. Eine Woche ganz ohne das virtuelle, weltweite Netz. Keine Mails, kein StudiVZ, keine Blogs. Zu vermelden sind leichte bis mittlere Entzugserscheinungen und Kommunikationshürden. Aber auch neue Gespräche – ganz reale, wohlbemerkt.
Frage an Oranienburger Jugendliche: Was ist besser als Sex? Ehrliche Antwort: „Richtig guter Sex ist schwer zu überbieten.“ Na also!

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2 Antworten zu „Internettrends und Castingloser“

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