April 1992 II -> 27.4.2012
Vor 20 Jahren: Bauarbeiten führen zu Megastaus / Neues Asylbewerberheim bei Sommerswalde geplant
MAZ Oranienburg, 15.5.2012
Was passierte vor 20 Jahren im Altkreis Oranienburg? Diesmal: die erste Hälfte im Mai 1992.
OBERHAVEL
Die Brückenruine über dem Oder-Havel-Kanal in Friedrichsthal rostet vor sich hin. Die Gemeinde hat allerdings kein Geld, sie zu reparieren. Die Fähre ruht ebenfalls, doch bis zu den Sommerferien soll der Übergang zum Grabowsee wieder gewährleistet sein.
Die Brücke in Havelhausen dagegen wird saniert. Das führt am 4. Mai 1992 allerdings zu einem Verkehrschaos. Zwischen der Borgsdorfer Kreuzung und Lehnitz kommt es zum Superstau, auch weil entsprechende Umleitungsschilder fehlen. Die Lage verschlimmert sich, als eine Woche danach auch noch auf der Brücke an der Lehnitzschleuse Bauarbeiten beginnen.
Aufgemotzte Motorräder gehören im Mai 1992 neuerdings zum Ortsbild in Schwante. Die Berliner Harley-Davidson-Interessengemeinschaft mietet sich für vorerst zwei Jahre in eine Baracke am Sportplatz ein.
Auf der Schönfließer Fläche neben der S-Bahn-Strecke soll eine gemeinsame Schule mit Bergfelde entstehen, außerdem verschiedene Reihenhäuser. Ein Bebauungsplan ist in Arbeit. Entsprechende Pläne werden im Mai 1992 vorgestellt.
Zwischen Berlin-Frohnau und Hohen Neuendorf bilden Anwohner am 8. Mai 1992 eine Menschenkette. Sie wehren sich gegen die Erhöhung des dortigen Tempolimits von 50 auf 70.
Im Haushalt von Kremmen fehlen 3,5 Millionen Mark. Große Löcher klaffen unter anderem bei der Schule und der Feuerwehr. Wenn das so bleibt, sei die Zahlungsfähigkeit der Stadt akut gefährdet, so Kämmerin Heike Schmidtsdorf. Neue Einnahmequellen seien kaum zu erwarten.
Neues gibt es zum Thema Kreisreform: Zum künftigen Großkreis Oberhavel soll neben Gransee auch Templin gehören. Aus Sicht von Landrat Karl-Heinz Schröter gibt es jedoch „handfeste Argumente gegen diese Lösung“.
In der Nähe von Sommerswalde soll an abgelegener Stelle ein Asylbewerberheim entstehen. In den Baracken hausten früher die Kampfgruppen des Hennigsdorfer Stahlwerkes. Befürchtungen, dass es Zoff geben könnte, tritt Sozialamtsleiter Detlef Troppens entgegen: Wegen der abgelegenen Lage käme es sicherlich nicht zu Protesten, sagte er.
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