1992: Bagger wirbeln Staub auf

Februar 1992 II -> 29.2.2012

Vor 20 Jahren: Bauarbeiten in Oranienburgs Zentrum / Schüsse auf Glienicker Haus / Bombe in Vehlefanz

MAZ Oranienburg, 14.3.2012

Was passierte vor 20 Jahren im Altkreis Oranienburg? Diesmal: die erste Hälfte im März 1992.

OBERHAVEL
Der Abriss der Häuser auf dem Grundstück des künftigen Atrium-Einkaufscenters geht voran. Zwischen Leninallee (Berliner Straße) und Breite Straße in Oranienburg wirbeln die Bagger viel Staub auf.

Der sogenannte Schuhkarton im Oranienburger Schlosspark soll zu einer Grundschule umgebaut werden. Kosten: 2,8 bis 3,2 Millionen Mark. Wie Bürgermeister Wolfgang Arps sagt, sei das die billigste Lösung – aber keine Dauerlösung: Im Jahr 2002 soll die Schule wieder raus aus dem Haus im Park.

Bärenklau wächst. In einer neuen Siedlung am Ortsrand entstehen 115 Häuser. Bürgermeister Helmut Jilg sagt, dass die meisten Zuzügler wohl aus dem Westen kommen: „Ossis sind Ausnahmen.“
Auch Germendorf erlebt einen großen Zuwachs. 130 neue Wohnungen sollen im Laufe des Jahres 1992 entstehen. Ein Haus kostet etwa 300 000 Mark. Nun fehlt nur noch eine Tankstelle im Ort.

Die Oranienburger Stadtverordneten beschließen am 5. März 1992 Parkplatzgebühren für die Innenstadt. In der City kostet das Parken nun 50 Pfennige für 30 Minuten. Selbst in einigen Neubaugebieten sollen die Autofahrer künftig zahlen.

Die Liebenwalder fordern ein Tempolimit auf der B 167 und der Landesstraße. Schon im November 1990 stellten sie einen Genehmigungsantrag in Potsdam. Doch fast anderthalb Jahre später ist immer noch nichts passiert.

Auf ein Haus in der Charlottenstraße in Glienicke fallen am 11. März 1992 aus größerer Entfernung Schüsse. Drei Geschosse durchschlagen den verglasten Balkon, ein Schuss geht in ein Fenster im Untergeschoss. Löcher sind auch im Putz zu sehen. Die Motive für die Tat sind zunächst vollkommen unklar.

Beim Bau der Grundschule in Vehlefanz kommt es am 12. März 1992 zu einem Zwischenfall. Bauarbeiter finden einen metallischen Gegenstand. Es handelt sich dabei um eine zwei Zentner schwere Bombe. Sie muss sofort entschärft werden, was einige Stunden dauert. Bürgermeister Hubert Gediga befürchtet durch die anschließende Bombensuche eine Verzögerung des Neubaus.

Das Landeskriminalamt ermittelt gegen die Bildungsgesellschaft im Schloss Sommerswalde. Das Bildungsministerium hat zuvor Strafanzeige erstattet. Der Vorwurf: Der Mietvertrag sei ungültig, das Ministerium will eine Million Mark zurückerstattet haben. Die Gesellschaft weist den Vorwurf zurück, der Vertrag sei mit der Ingenieurschule in Velten abgeschlossen worden.


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