Volojahre (64): Zu Besuch bei den Abrafaxen

(63) -> 18.9.2010

In unserer Onlineredaktion bin ich momentan auch für die Kinderseiten zuständig. Während der vergangenen Wochen stellten meine Kollegin und ich eine Gemeinsamkeit fest: Wir sind beide Fans des „Mosaik“-Comics. Na ja, und noch eine Gemeinsamkeit: Bei den Abrafaxen ist Califax unser Liebling.
Da die Abfrafaxe in diesen Monaten 35 Jahre jung werden und das ja ein hervorragendes Thema für die Kinderseiten ist, stattete ich also den Abrafaxen in ihrer Villa in Berlin-Westend einen Besuch ab.

Es ist ganz ruhig in den Räumen, in denen die Zeichner sitzen. Ganz konzentriert malen sie an ihren Skizzen. Das „Mosaik“ wird tatsächlich noch handgemalt. Echte Handarbeit. Jeder Zeichner ist für eine der Figuren zuständig, allerdings gibt es einen Zeichner, der alle drei Abrafaxe malt – er ist übrigens ein Hennigsdorfer.
Vom künstlerischen leiter ließ ich mit erklären, wie das Mosaik entsteht (mehr dazu demnächst im aRTikel-Bereich). Und als er merkte, dass ich mich mit dem Heft auskenne und auch Abonnent bin, fachsimpelten wir noch ein wenig. Über die Wendezeit und die Schwierigkeiten damals. Über das wertvolle Heft 9/1991, das nur in extrem geringer Auflage erschien. Über den Abrafaxe-Film.

Ich lese das Mosaik seit dem Heft 8/1985. Meine Mutter hatte es mir mitgebracht, und es war sogleich um mich geschehen. In der DDR war das Heft Bückware. Die Verkäuferin im (schon lange nicht mehr existierenden) Kiosk am Krankenhaus in Oranienburg legte mir immer eins zurück. An Abos kam man so gut wie nicht ran.
Die Hefte von vor dem August 1985 tauschte ich mir nach und nach zusammen. Oder ich bekam sie geschenkt. Unsere Nachbarn hatten ein paar. Eines fand ein Freund im Müll. Andere wurden mit anderem Kram getauscht oder bezahlt. 1993, von meinem Jugendweihegeld, kaufte ich dann alle alte Hefte nach. Ich hatte nun alle Hefte seit Januar 1976. Oder fast. Die Hefte 8 und 9 von 1991 fehlten.
Ende der 90er bekam ich das Heft direkt aus der Druckerei in Berlin. Ein Freund von mir arbeitete dort. Als das Mosaik dann drucktechnisch abwanderte, abonnierte ich das Haft dann. Jetzt gerade dienen sie als Gute-Nacht-Lektüre, ich lese grad die Griechenland-Serie von 1994.

Zwar ist das Mosaik ein Kindercomic, aber die Geschichten sidn auch für Erwachsene spannend. Es ist einfach geschrieben, ohne kindisch zu sein. Einige Gags richten sich auch eher an die großen Leser. ich denke mal, das Mosaik wird mich noch einige Zeit begleiten.
Und wenn im Dezember das Heft 420 erscheint, kann ich sagen: Das Bild hab ich in der Rohfassung schon gesehen. Und auch, als es gezeichnet wurde.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Volojahre (64): Zu Besuch bei den Abrafaxen“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert