Vor 20 Jahren (13): Demo mit Wendejacke

(12) -> 18.11.2009

Sonnabend, 18. November 1989.
Was die Demontrationen zur Wendezeit anging, war Oranienburg zugegeben nicht die schnellste Stadt. Aber immerhin: Wir haben auch demonstriert – neun Tage nach dem Mauerfall.
Das Neue Forum hatte die Demo für 5000 Leute angemeldet – es kamen 2500. Und wir waren dabei.

Es war schon ein bisschen aufregend, denn wenn wir vorher immer demonstriert haben, dann war das am 1. Mai, und wir hatten Mainelken und so’n Kram in der Hand.
Diesmal standen andere Dinge auf den Plakaten. Anhand einiger unscharfer Fotos, die ich damals gemacht habe, kann ich auch noch ein paar der Plakatsprüche erkennen: Neuen Wein in neue Schläuche. SED, nimm deinen Hut und geh! Honecker – Mittag in den Knast. Schluss mit der Korruption bei der Wohnungsvergabe. Märkische Volksstimme – wann Stimme des Volkes?

Wir liefen von der Sparkasse in der Bernauer Straße – damals noch die Straße des Friedens – bis zum Pharmaparkplatz mit.
Dort wurden einige Reden gehalten, der Sektretär der SED-Kreisleitung wollte Buße tun. Der damaligen Bürgermeisterin Hildegard Busse (heute Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung) wurde von den Demonstranten die Wendejacke gezeigt – wohl weil sie plötzliche ganz andere Töne spuckte als noch Monate vorher.

Es gab auch später noch Demonstrationen. Aber das war die einizige Wendedemo, die wir damals besucht haben.


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