Abschied von der Videothek

Wenn es um Sonderangebote geht, dann sind die Oranienburger gern dabei und stehen schon an, bevor der Laden mit den Sonderangeboten überhaupt öffnet.
Am Mittwoch startete der Ausverkauf in der Video World im Südcenter in Oranienburg. Der Laden schließt und haut alles billiger raus, was denn da noch so rumsteht.
Gern dabei bin ich natürlich auch, allerdings war vier Stunden nach Öffnung gar nicht mal mehr so viel da. Die Leckerbissen waren vermutlich alle schon weg.

Ganz billig wollte den Videotheken-Leute ihren Kram dann aber doch nicht weggeben. Billiger als 2,99 Euro war keine der DVDs, die Blu-Rays waren noch teurer. Nicht falsch verstehen – natürlich sind 2,99 Euro nicht viel Geld für eine DVD. Andererseits sind die ja meist schon ziemlich abgegrabbelt und wer weiß wie oft abgespielt worden. Und viele Restposten waren sogar noch teurer. Vier lumpige Tatortreiniger-Folgen für 8,99 Euro waren da schon eher happig. Ließ ich dann doch lieber stehen.

Während ich in dem Laden stand, dachte ich, dass mir die Videothek überhaupt nicht fehlen wird. Die Zeiten dieses Geschäftsfeldes sind schlicht vorbei. Einen Videothek-Ausweis hatte ich seit 1996, damals war das noch ein gutes Geschäft, und aktuelle Filme gab es nur dort – anfangs noch auf Video.
Aber inzwischen haben wir Streamingdienste, entweder im Einzelabruf oder im Abo. Wie wir es gern haben möchten. Der Gang in die Videothek ist schlicht nicht mehr notwendig. Die abgegriffenen DVD-Hüllen sind Vergangenheit.

Am Ende habe ich mir nur den Film „Victoria“ für 2,99 Euro mitgenommen. Was anderes besonders Interessantes habe ich dann doch nicht mehr gefunden oder war mir schlicht immer noch zu teuer.
Beim Rausgehen sagte ich leise: Tschüss. Eine Ära ging zu Ende.


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