Vor 20 Jahren (33): Ab jetzt mit Funk Uhr

(32) -> 18.3.2010

Freitag, 13. April 1990.
Fernsehzeitschriften fand ich schon immer toll. Damals. Heute haben die Blätter außer der Programmübersicht ja nichts mehr spannendes zu bieten. Es sei denn, man interessiert sich für Stricktipps, Mode und sonstwas.
Wenn wir vor der Wende Verwandtenbesuch aus dem Westen bekamen, mussten sie immer eine Fernsehzeitschrift mitbringen. Manchmal war es die „Funk Uhr“, die „auf einen blick“ oder die „Fernsehwoche“. Hin und wieder klappte der Transfer jedoch nicht, weil die Einfuhr solcher Druckerzeugnisse eigentlich verboten war.

Nach der Wende kaufte ich mir natürlich immer, wenn wir in West-Berlin waren, eine solche Zeitschrift. Die „Funk Uhr“ fand ich damals am besten.
1990 hielten die Blätter dann auch in den Oranienburger Kaufhallen Einzug. Anfangs jedoch noch zu einem Kurs von 1:3. Ein Heft kostete 4,50 Ost-Mark. Anfangs gab es sie immer im Schreibwaren- und Zeitungsladen gegenüber der SED-Kreisleitung in der Leninallee (Berliner Straße). Heute ist da nur ein Parkplatz. Später zogen die Kaufhallen nach.
Und im April begann dann die große PR-Aktion der Westverlage: Sie verhökerten ihre Blätter zum Kurs von 1:1. Das Heft gab es dann für 1,50 Ost-Mark – wenig später sogar mit eigenem DDR-Programmteil. Bis heute gibt es von der „Funk Uhr“ die „Ausgabe Ost“.

Heute bin ich der „Funk Uhr“ untreu. Heute ist das Blatt ein ödes Sammelsurium aus allen möglichen Themen, das Fernsehen ist fast nur noch im Programmteil an sich präsent. Meine Eltern jedoch haben die Zeitschrift nun inzwischen seit 20 Jahren.


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