(73) -> 23.10.2011
Mittwoch, 20. November 1991.
Am Buß- und Bettag 1991 ist Helga Hahnemann gestorben. Die Entertainerin wurde gerade mal 54 Jahre alt – Lungenkrebs.
Ich selbst habe diese Nachricht erst am Freitag danach erfahren. Es war die große Schlagzeile auf der BZ: „Helga Hahnemann. Sie ist tot.“ stand da in großen Lettern. Damals las ich meiner Oma jeden Tag aus der Zeitung vor, und es war eine traurige Lesestunde.
Ich war ehrlich und tief erschüttert. Helga Hahnemann gehörte zu meinen großen Idolen damals. Meine Liebe zu ihr habe ich in der Bibliothek entdeckt. Damals habe ich mir die Kassette „Jetzt kommt die Süße“ ausgeliehen, auf der Hits wie „Een kleenet Menschenkind“ und „Berlin“. Aber auch Songs wie der „U-Bahn-Beat“ oder nachdenkliche Lieder wie „Keiner bringt dir Frühstück ans Bett“ habe ich immer gemocht.
1991 war die Wende gerade mal zwei Jahre her. Helga Hahnemann, die „Henne“ ist gerade erst im gesamtdeustchen Fernsehen angekommen, trat in den großen Shows auf, wirkte in Sketchen mit, spielte und sang.
Und dann war alles aus.
Helga Hahnemann riss damals eine tiefe Lücke in die Humorszene, gerade im Osten Deutschlands. Sie brachte Missstände humorvoll auf den Punkt, zu DDR-Zeiten natürlich noch eher zwischen den Zeilen.
Henne ist viel zu früh gegangen.
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