Na, das ging ja zügig. Ab Montag darf nachts auf der A10, dem Berliner Ring, zwischen Birkenwerder und Mühlenbeck nur noch 100 km/h gefahren werden, für Lkw gilt ein Tempo 60. Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) macht kurzen Prozess und stellt entsprechende Schilder auf. Erstaunlich. An anderen Punkten, wo über Tempolimits diskutiert wird, dauert das alles sehr viel länger oder kann gar nichts durchgesetzt werden. Was wohl da für eine Lobby eine Rolle gespielt hat?
Nun dürfen wir also nachts nur noch mit gedrosseltem Tempo über die Autobahn zuckeln. Laut ist’s, sagen die Anwohner, die irgendwo hinter dem Wald wohnen, der sich rechts und links der Autobahn befinden. Nur in Birkenwerder führt die Strecke mehr oder weniger direkt am Ort vorbei.
Aber so viel ist nachts auf der A10 nun auch nicht los.
Wer weiß, wo das noch hinführt. Vielleicht sollten wir alle Straßen ab 22 Uhr komplett sperren. Ist ja alles viel zu laut.
Wie übrigens auch die geplante Raststätte zwischen Birkenwerder und Mühlenbeck. Auch viel zu laut. In Bergfelde herrscht deshalb Unmut. Und Hohen Neuendorfs Bürgermeister Hartung (Die Linke) hat auch gleich einen kompetenten Vorschlag: Die Raststätte könne doch stattdessen an der B96 bei Oranienburg entstehen.
Womit man sieht, dass Hartung keine Ahnung hat: Wer auf der A10 unterwegs ist, wird ganz sicher nicht auf die B96 abbiegen, um eine Rast einzulegen. Funktioniert nicht. Aber Hauptsache, Herr Hartung, er hat mal was gesagt, wenn auch nichts Sinnvolles.
Ich wohne übrigens ganz in der Nähe der Bahnstrecke, die mitten durch Oranienburg führt. Nachts rauschen viele Güterzüge durch die Stadt. Was Herr Vogelsänger an der A10 kann, sollte er doch auch bei der Bahn durchsetzen können. Also, Herr Vogelsänger, tun Sie doch auch mal was gegen die durchdonnernden Züge. Die können doch wohl auch bremsen. Nein, besser noch: bitte umleiten! Sollte doch kein Problem sein, oder?
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