Vor 20 Jahren (56): Es ist Krieg!

(55) -> 16.1.2011

Donnerstag, 17. Januar 1991.
Wir wachen auf, und es ist Krieg.
Fast möchte man meinen, dass es heute fast normal ist, dass irgendwo Krieg ist. Der Beginn des zweiten Golfkrieges vor 20 Jahren war etwas Besonderes. Um kurz vor 1 Uhr deutscher Zeit startete der Luftkrieg zwischen der USA und dem Irak.
Alle Demonstrationen nutzten nichts. Alle Mahnwachen ebenfalls nichts. Die Appelle der Politiker in aller Welt ebenfalls nicht.

Der Golfkrieg war das beherrschende Thema. Die „Tagesschau“ berichtete über fast nichts anderes. Die Märkische Volksstimme erschien einen Tag zuvor, am 16. Januar 1991, als das Ultimatum der USA ablief, mit einem riesigen Bild auf der Titelseite. Darunter stand: „Erstmals gibt es in der Weltgeschichte einen Tag, der unsere Existenz in ein Davor und Danach trennen.“ Ein solches Datum habe es bisher noch nicht gegeben.
Und das war wohl wirklich so. Wir alle hatten Angst. Wir machten uns Sorgen. Wir wussten nicht, ob Europa und Deutschland unmittelbar betroffen sein wird. Die Möglichkeit bestand. Alle blickten zudem nach Israel – das Land war besonders gefährdet und wurde dann auch vom Irak angegriffen. Niemand wusste, welche Reaktionen das alles auslösen würde.

Wir hingen vor dem Fernseher. Sogar in der Schule. Unterricht fiel aus, um aktuelle Nachrichten zu sehen. Das gab es in meiner 13-jährigen Schulzeit nur einmal – zum Beginn des Golfkrieges.


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Kommentare

7 Antworten zu „Vor 20 Jahren (56): Es ist Krieg!“

  1. Thommi

    Wir haben so gar in der Shule den Krieg im Fernsehn verfolgt. kannst du dich noch daran erinnern?

  2. Carlos

    Hab vor nen paar Tagen auch die Tagesschau vor 20 jahren gesehen. Unglaublich, wie ernst diese Konfliktentwicklung genommen wurde im Vergleich zu Afgahnistan heute…

  3. RT

    Thommi, das hab ich doch geschrieben! Das war im Geografie-Unterricht.
    Ja, das war eine aufregende Zeit damals…

  4. Thommi

    stimmt…

  5. Christoph

    Komisch, das war bei uns nicht so. Klar war der Krieg damals das alles beherrschende Thema, aber an große Angst kann ich mich eigentlich nicht erinnern – jedenfalls nicht an die Angst, dass Saddam seine Raketen auf Deutschland abfeuert. In der Schule haben wir zwar ständig drüber geredet, aber der Unterricht fand deshalb noch lange nicht vor der Glotze statt. Ich weiß noch, dass ich mich amüsiert habe, weil meine Großmutter anfing, Konserven, Waschmittel, sogar Klopapier zu hamstern. „Ach, Oma!“, habe ich zu ihr gesagt. Sie hatte halt noch andere Zeiten durchgemacht. Saß mal in einem Zug, der von einem amerikanischen Tiefflieger unter Beschuss genommen wurde, etc.

    Nach dem 11. September hatten wirklich alle Schiss. Ich weiß das unter anderem deshalb noch so gut, weil meine Mutter am nächsten Tag Geburtstag hatte. Die Gäste kamen alle ganz zerknittert zum Fest. „Und was, wenn jetzt der 3. Weltkrieg ausbricht?“, fragte einer.

  6. RT

    Der 11. September war tatsächlich nochmal eine Nummer höher. Aber der Beginn des Golfkrieges war tatsächlich damals bei uns recht emotional.

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