(7) -> 11.11.2013
Meine zweite OP, nach zehn Jahren. Und interessanterweise war diesmal einiges anders.
Der Countdown:
Erst am Tag der OP werde ich stationär aufgenommen. Diesmal auch nicht in Oranienburg, sondern in Berlin-Zehlendorf. Es ist kurz nach 7 Uhr, draußen ist es noch dunkel.
Ich werde auf mein Zimmer gebracht, ich bin dort scheinbar allein, die anderen beiden Betten sind leer.
Mir wird Blut abgenommen, um einen bestimmten Wert noch mal abzuchecken. Der ist scheinbar ganz okay, denn kurz danach kommt schon der Chefarzt. Ich muss mich vor ihm hinstellen, er malt mit einem Edding die Stelle, wo offenbar der Schnitt gemacht wird. Es werde bald losgehen, sagt er. Und: „Ich pass auf Sie auf.“ Das sind doch mal beruhigende Worte.
Inzwischen habe ich da OP-Laibchen an, eine, nun ja, spezielle Unterwäsche, jedoch keine Thrombosestrümpfe. Anders als vor 10 Jahren in Oranienburg bekomme ich auch keine vorherige Beruhigungsspritze.
Es dauert tatsächlich nicht lange, da kommt ein Pfleger und holt mich samt Bett ab. Er fährt mich in den OP-Trakt. Vor dem OP-Vorraum klettere ich auf die OP-Liege.
Dann geht’s in den Vorraum. Ein Zugang wird gelegt – an der linken Hand funktioniert’s nicht. Zweiter Versuch an der rechten Hand. Blutdruckmanschette Und dann warten.
Anders als bei OP I 2013 werde ich auch noch wach in den OP-Raum geschoben. Einerseits bin ich relativ ruhig, aber innerlich durchaus nervös. Ich blicke liegend nach oben, sehe die diversen Apparate und Scheinwerfer.
Zählen müsse ich nicht, sagt eine Schwester schon mal, als es darum geht, die Narkose „runterzuzählen“. Aber es gehe jetzt los, heißt es dann.
Ich spüre, wie mir unwohl, schwindlig wird.
Und: weg.
Einfach weg. Traumlos. Ohne Erinnerung.
Ich werde wieder wach – im Aufwachraum. Vier Stunden müsse ich da bleiben. Wie lange ich da schon bin, weiß ich nicht. So richtig gut geht es mir nicht, mir ist ein bisschen schlecht, ich bekomme noch mal Sauerstoff.
Der Person neben mir scheint es schlechter zu gehen – da sind offenbar größere Schmerzen im Spiel.
Ich schlafe wohl noch mal ein, müsste später mal aufs Klo, was natürlich nicht geht, ich kann es mir aber noch verkneifen.
Irgendwann werde ich auf meinem Bett zurück auf mein Zimmer gerollt. Erste Handlung dort: aufstehen und aufs Klo. Klappt sogar.
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