Investiert, gefeiert und gestritten

Politische Auseinandersetzungen, eine schnelle Wahl, schwere Unfälle – und ein Wolf im Wald
Jahresrückrückblick 2015 für Oberkrämer und Kremmen

MAZ Oberhavel, 28.12.2015

OBERKRÄMER/KREMMEN
Es heißt immer, in den ländlichen Regionen passiere so wenig. Das kann man für Oberkrämer und Kremmen nicht gerade behaupten. Freude und Leid, Freundschaft und Streit lagen 2015 dicht beieinander.

Fangen wir mit den guten Nachrichten an. Der Bau des altersgerechten Wohnheims in Vehlefanz kommt gut voran. Das Haus wird ein wenig teurer als geplant, aber die Senioren warten schon sehnsüchtig auf die Eröffnung im Frühjahr 2016.
Der Hof der Kremmener Goetheschule ist saniert und kann jetzt zum Toben und Spielen genutzt werden. Gegen einen von Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse (SPD) ausgesprochenen Baustopp protestierten Kinder, Lehrer und Eltern – mit Erfolg.
Die Vehlefanzer feierten den 200. Geburtstag ihrer Mühle – die jetzt sogar einen Namen hat: die „Schön Kathrein“. Daran wird man sich allerdings erst noch gewöhnen müssen.

Das Thema Flüchtlinge ging an Oberkrämer und Kremmen natürlich nicht vorbei. Das Heim in Bärenklau ist inzwischen voll belegt. In der Notunterkunft in Kremmen leben momentan etwa 90 Leute. Die Hilfsbereitschaft ist groß – die Proteste gegen die Asylpolitik aber auch. Dass in Kremmen nun neun Häuser mit je vier Wohnungen für Flüchtlinge gebaut werden sollen, stößt nicht nur auf Gegenliebe.

Einen großen Knall gab es im Frühjahr in Vehlefanz – der führte dazu, dass der Ort monatelang keine Bank hatte. Räuber hatten das Geldinstitut in die Luft gejagt. Das Haus ist nicht mehr nutzbar, die Trümmer „verschönern“ Vehlefanz bis heute. Immerhin gibt es inzwischen einen „Ausweich-Container“.
Auch nahe Bärenklau hat es geknallt. Die Bewohner waren schockiert, als ein Auto in einer Kurve von der Straße abkam, ein junger Mann ist gestorben. Trauer! Und das am Tag des Erntefestumzuges. Die Stimmung war gedrückt.
Bei Sommerfeld ist im Sommer ein Heißluftballon abgestürzt. Er schwebte zuvor dicht über den Dächern des Dorfes. Zum Glück gab es „nur“ Verletzte.

In den diversen Streitigkeiten, die in der Region 2015 geführt worden sind, gab es zwar keine Verletzten – aber manchmal hatte man den Eindruck, es dauert nicht mehr lange. Einige Stichwörter: Gehwegbau in Flatow und Groß-Ziethen. Die Turnhallensanierung in Marwitz, die – sehr, sehr vorsichtig ausgedrückt – ein wenig teurer wurde als geplant. Also, fast dreifach so teuer. Vom Zoff in der Stadtverordnetenversammlung in Kremmen mal ganz abgesehen.

Relativ harmonisch verlief dagegen die Bürgermeisterwahl in Oberkrämer. Peter Leys (BfO) hat sie bereits im ersten Wahlgang souverän gewonnen. Seine Kontrahenden Carsten Schneider (SPD) und Jörg Ditt (Grüne) waren enttäuscht, dass es dann doch so eindeutig war.

Und sonst so? Die Ex-Kneipe „Nussbaum“ in Schwante ist endlich abgerissen – hat nur ein paar Monate gedauert. Im Wald bei Groß-Ziethen ist ein Wolf gesichtet worden. Aufregung! Und Bäckermeister Plentz aus Schwante hatte eine sehr hohe Fernsehpräsenz und ist Deutschlands siebtbester Bäcker. Oder so ähnlich.
Auf ein Neues, 2016!


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