1992: Die nächste Zehn-Zentner-Bombe

November 1992 -> 23.11.2012

Vor 20 Jahren: Sprengung bei „Eisbein-Otto“ in Oranienburg / Markthändler sägt Baumäste ab

MAZ Oranienburg, 14.12.2012

Was passierte vor 20 Jahren in der Region? Diesmal die erste Hälfte im Dezember 1992.

OBERHAVEL
Wieder mal eine Bombe! Diesmal in der Nähe der Gaststätte „Eisbein-Otto“ in Oranienburg-Süd. Die Zehn-Zentner-Bombe muss am 3. Dezember 1992 gesprengt werden. Ein daneben stehendes Haus wird durch die Druckwelle beschädigt. Bürgermeister Wolfgang Arps verspricht schnelle Hilfe.

Umweltfrevel auf dem Oranienburger Marktplatz. Ein Spielzeughändler lässt sich einen Container anliefern. Leider passt er nicht an den vorgesehenen Platz, also macht der Händler kurzen Prozess und stutzt einige Äste des Baumes, der im Weg steht. Mitarbeiter des Ordnungsamtes zeigen den Mann an.

Es gibt Diskussionen um die Nachnutzung des alten GUS-Hubschrauberlandeplatzes in Oranienburg. Geschäftsleute aus Germendorf und Friedrichsthal wollen dort kleine Privatjets landen lassen.

Polizeipräsident Peter Kirmße ist schockiert: Die Notrufnummer 110 ist oft nicht zu erreichen. Tests ergeben: Von öffentlichen Telefonzellen in Oranienburg und Lehnitz aus gibt’s nur ein Besetztzeichen. Per Funktelefon kommt die Verbdinung zustande – aber nur kurzzeitig, bevor sie zusammenbricht. Kirmße sagt, es handele sich um ein Problem der Telekom, polizeiintern sei das System in Ordnung. Die Bürger müssen im Dezember 1992 statt der 110 die 112 nutzen.

Telefonische Probleme gibt es auch im Kinderheim am Wensickendorfer Weg in Birkenwerder. Am 18. November 1992 fällt das Telefon aus, fast vier Wochen danach funktioniert es immer noch nicht. Die Telekom vertröstet ihre Kunden.

In der Dimitroffstraße in Neuholland werden Anfang Dezember 1992 Mauerreste aus Berlin verbaut. Eine Zehdenicker Firma ließ sie vorher schreddern. 30 Neuholländer sind auf den Beinen und helfen beim Straßenbau mit. 35 Paletten alte Gehwegplatten und Bordsteine nehmen sie auf und hacken auf einer Länge von 43 Metern dutzende Feldsteine aus dem abgenutzten Straßenbett.


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