Nach 20 Jahren: Das Ende des Mauerfall-Pistazientraumas

Vor 20 Jahren, am 10. November 1989, kam es in unserer Familie zum Pistazienskandal. Bei unserem ersten Westbesuch kauften meine Eltern im Supermarkt in Berlin-Hermsdorf auch Eis. Allerdings Pistazieneis. Und ich hasste Pistazieneis. Dabei kannte ich Pistazieneis gar nicht. Ich kannte bis zu diesem Zeitpunkt keine Pistazien. Und was das Kind nicht kennt, isst es auch nicht. So einfach war das.
Und so war das auch die 20 Jahre danach. Bis heute. Bis zum 10. November 2009.

Zum 20. Jahrestag meines ersten Westbesuches und des Pistazientraumas, entschloss ich mich, in den Supermarkt zu fahren. Ja, genau, ich wollte Pistazieneis kaufen und meinen Kollegen eine Lage spendieren.
Ganz so einfach war das jedoch nicht. Denn in den Supermärkten von Neuruppin gibt es diese Eissorte gar nicht mehr. Weder bei Real noch bei Edeka. Im Kaufland blieb mir nur ein Kompromiss: Pistazien-Vanilleeis. Na, immerhin.
Im Büro verteilte ich das Eis auf zehn Schälchen, und die große Nascherei ging los.
Süß schmeckte es. Und nussig. Obwohl es – und da habe ich Wikipedia gefragt – im botanischen Sinne keine Nuss ist. Meine Nussallergie hat sich auch nicht gemeldet.

Es schmeckte jedenfalls toll. Und ich wusste, dass ich ein Idiot bin, 20 Jahre lang darauf verzichtet zu haben. Und vor allem auch am 10. November 1989.
Am 10. November 2009 endete mein Pistazientrauma.


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Kommentare

2 Antworten zu „Nach 20 Jahren: Das Ende des Mauerfall-Pistazientraumas“

  1. Felix

    Und wann probierst du deine erste „richtige“ Pistazie? 🙂

  2. RT

    Wenn ich das nächste Mal bei euch bin und ihr welche spendiert.

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