Portugal (17): 50 Cent eingesackt

(16) -> 17.11.2014

Rückkehr nach Lissabon. In dieser Woche kommen besonders viele Touristen in die portugiesische Hauptstadt – der Eurovision Song Contest hat seine Zelte in der Stadt aufgeschlagen.
Der Empfangsbereich auf dem Flughafen ist voll mit Schildern, auf denen Namen stehen von Menschen, die abgeholt werden sollen. Draußen, vor dem Gebäude, hängt ein riesiger Banner, der auf den ESC hinweist.

Wer mit einem Großraumtaxi vom Airport in die Alfama gebracht wird, der kann zwar auch so sitzen, dass er rückwärts fährt, er sollte aber in der Zeit keine Nachrichten auf dem Handy lesen. Unser Fahrer rast ziemlich, durch die Kreisverkehre, und immer wieder bremst er scharf. An einer Stelle muss er eine Kehrtwende machen, und ich lese eine wichtige Nachricht. Schlagartig wird mir schummrig – wie ein Blitz. Ich lege das Handy und weg und starre nach draußen. Das flaue Gefühl endet erst, als wir aussteigen.

Wir wohnen direkt an der Strecke, auf der die berühmte Straßenbahnlinie 28E fährt, die Electrico. Aber diesmal – es bleibt alles ruhig. Keine Bahn kommt vorbei gezuckelt. Die Gleise sehen unbenutzt aus. Lissabon wird doch wohl nicht den Bahnverkehr auf der Linie eingestellt haben. Sind die wahnsinnig?
Bauarbeiten sind des Rätsels Lösung, die Strecke ist in dem Bereich, wo wir wohnen, unterbrochen. Schade für uns.

Wir müssen ein bisschen was einkaufen – unweit von uns gibt es einen größeren Supermarkt. Ich schiebe 50 Cent in den Einkaufswagen, und es kann losgehen.
Vorne im Eingangsbereich steht immer ein Polizist und eine Art Wachmann. Als wir alles bezahlen, stehe ich etwas abseits, und der Wachmann greift sich den Wagen und schiebt ihn zu den anderen. Ich beobachte ihn. Er guckt, schließt den Wagen an, greift sich die 50 Cent, schiebt sie sich fast unbemerkt in die Hose. Dann nimmt er den Wagen wieder und schiebt ihn zu einer anderen Kasse – warum auch immer. Unsere 50 Cent hat er sich jedenfalls eingesackt. Aber zum letzten Mal…


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