Überraschungsevent (13): Rockys Horror im Ohr

(12) -> 28.7.2017

Der Startschuss fiel im April 2016: Einmal im Monat wollen wir uns gegenseitig überraschen. Und immer darf der andere nicht wissen, wo genau wir hingehen werden – erst vor Ort wird das Geheimnis gelüftet. Der Termin muss beim anderen natürlich abgefragt werden, alles andere nicht. Die Preisgrenze liegt bei 30 Euro. In diesem Monat durfte sie das Event planen, im September bin ich dran.

Diesmal führte die Reise nach Berlin-Köpenick, zur „Freiheit fünfzehn“. Dahinter verbirgt sich eine Eventlocation, die man wohl Indoor und Outdoor mieten kann. Das Grundstück liegt direkt an der Spree, man kann dort wunderbar sitzen, und es gibt sehr leckeres Essen aus dem Foottruck. Von den Chicken-Wraps hätte ich zig essen können – unfassbar lecker.

Das eigentliche Event bestand aber aus einer etwas anderen Kinovorführung. Normalerweise funktionieren ja Freiluftkinos so, dass man sich hinsetzt, und man lässt sich per Lautsprecher beschallen. Nicht so in Köpenick. Da bekommt man Kopfhörer, über die wird der Filmton zugespielt. So bleibt es im Umfeld ruhig – hat aber natürlich auch den Vorteil, dass so eine Vorführung unter Umstände nicht so mitreißend ist, wie sonst.
Bei der „Rocky Horror Picture Show“ zum Beispiel. Die gilt als Kult, und wenn die in Freiluftkinos oder in Musicalhäusern gezeigt, geht die Post ab. Habe ich mir sagen lassen.
Das mit der Post, die abgeht, funktioniert in einem Kopfhörerkino natürlich nicht. Da hört jeder für sich zu, und wenn jemand mitsingt, klingt das… nun ja.

Ich bin kein Fan dieses Filmes. Die Musik finde ich ganz in Ordnung, die Handlung aber langweilt mich, mit den dort gezeigten Charakteren kann ich nur wenig anfangen.

Und es wurde in diesem Knallersommer relativ schnell kühl. Die Liegestühle boten von unten auch keinen Schutz. So flüchtete ich irgendwann aufs Klo. Was aber mit Kopfhörern und dem weiter laufenden Filmton aber auch irgendwie ein Erlebnis ist.
Clou: In den Klokabinen liegt Kreide, und man kann etwas an die Wand, an die Tür oder an eine Art Tafel schreiben – was die Leute natürlich auch für allerlei Homowitze nutzen.
Die letzten 15 Minuten des Filmes verbrachte ich weiter hinten und stehend – zum Sitzen war es mir zu kalt.

Fazit: Eine tolle Location am Wasser, großartiges Essen und an sich eine schöne Idee, Kino mal anders zu machen. Hätte nur noch der Film gut sein müssen.
(Natürlich war ich so ziemlich der Einzige mit der Meinung zur „Rocky Horror Picture Show“.)


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