Rügen 2010 (6): Kinder können ganz schön doof sein

(5) -> 9.7.2010

35 Grad, ganz viel Sonne, keine Wolke am Himmel: Da bleibt doch nur – ein Tag am Meer.
Herrlich! Einfach mal am Binzer Ostseestrand die Seele baumeln lassen. Ein bisschen lesen. Ein bisschen gucken. Ein bisschen mehr eincremen. Und ein bisschen baden. Glücklicherweise kühlt das Wasser der Ostsee immer noch sehr schön. Wenn man natürlich das vierte Mal ins Wasser geht, kostet das nicht mehr ganz so viel Überwindung.

Direkt am Platz, der zur Seebrücke führt, wird derzeit ein neues Haus gebaut. In der unteren Etage wird Gosch, ein Fischrestaurant, eröffnen.
Am Donnerstag war Richtfest. Aus diesem Anlass berichtete die Ostsee-Zeitung darüber. Der Chef der Sylter Gosch-Kette sagte, dass er mit seinem Geschäft Sylter Flair nach Binz bringen wolle. Ich frage mich allerdings: Wer will das eigentlich? Wer fährt auf die Insel Rügen, um dann in Binz Sylter Flair zu erleben? Und das hat nichts mit der oft beschworenen Rügen-Sylt-Rivalität zu tun: Aber niemand käme auf die Idee, nach Usedom reisen zu wollen, um dort Rügener oder Sylter Flair zu erleben. Aber wenn er meint. Ich war jedenfalls noch nie bei Gosch. Weder auf Sylt oder auch in Berlin.

Kinder können ganz schön doof sein. Da stehen am Abend zwei junge Männer auf der Strandpromenade. Mit zwei großen Stäben machen sie riesige Seifenblasen. Und was machen die Kinder, die davor stehen? Grapschen rum und zerstören die Blasen, bevor sie sich richtig entfalten können. Und finden das natürlich lustig. Ganz schön blöd. Und ich war nicht der Einzige, der das fand. Neben mir stand ein kleiner Junge, der ganz traurig zu anderen Kindern sah und leise sagte: „Wieso machen die denn immer die Seifenblasen kaputt?“ Gute Frage…

Und dann war ja auch immer noch Fußball-WM. In den großen Kneipen entlang der Hauptstraße standen den Fernseher. Schon am Abend vor unserem Spiel um Platz 3, fragten wir in einer der Kneipen nach: Ob wir denn einen Tisch reservieren können? „Das machen wir leider nicht“, antwortete der Kellner. Wobei wir uns fragten, worauf sich das „leider“ bezieht. Wenn er das so bedauert, dann könnte er das doch ändern.
Und so fanden wir uns am Sonnabend anderthalb Stunden vor Anpfiff vor meinem Lieblingswaffelladen wieder. Auch die haben glücklicherweise einen Fernseher aufgestellt, und zeitweise hatten wir sogar die Gewalt über die Fernbedienung. Wir überlegten kurz, aufs ZDF umzuschalten. Aber wirklich nur kurz.
Das Interesse an diesem Spiel um Platz zwischen Deutschland und Uruguay hielt sich zunächst in Grenzen. Mit Anpfiff war noch erstaunlich viel Verkehr auf den Straßen von Binz. Aber das Spiel wurde dann doch sehr spannend und die Plätze vor dem Laden waren dann auch irgendwann vollbesetzt.

Mit Spielende brachen wir dann auf, verließen Binz und die Insel Rügen. Es war mal wieder schön!


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Kommentare

2 Antworten zu „Rügen 2010 (6): Kinder können ganz schön doof sein“

  1. karl-otto lacht

    so lange frau reiber ( westerlands bürgermeisterin) auf rügen mit dem bonusheft essen geht und dann meint, sylt habe die konkurrenz der rügener köche nicht zu fürchten, so lange wird gosch wohl auch noch meinen, dass man sylter flair nach rügen bringen müsse.
    ich wiederum habtte in westerland bei günstiger windlage die gesamte zeit meines aufenthalts kerosin in der nase und war mir trotz meiner flugleidenschaft nicht mehr so ganz sicher, ob dieser hier geplante ausbau des landeplatzes güttin auf rügen für 40 sitzige maschinen das richtig sei..

    nein, wir benötien wirklich keine sylter verhältnisse..

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