Mit Google Earth in die Historie

Google Earth ist eine feine Sache. Dort kann sich jeder ein reales Bild davon machen, wie die Gegend von oben aussieht, in der er wohnt, oder wo er demnächst hinfahren wird.
Aber Google Earth hat einen noch ganz anderen Effekt. Einen, der allerdings so wahrscheinlich gar nicht geplant war: historische Aufnahmen.
Wer sich die Satellitenbilder in Google Earth aus der Region Oberhavel und Havelland ansieht, der wird bald feststellen: So sieht das stellenweise gar nicht mehr aus, was dort zu sehen ist.
Anhand der Bilder lassen sich die Fotos etwa auf das Jahr 2001 datieren. Und seitdem ist in der Region sehr viel passiert.
In Oranienburg kann man sich die 2002 eröffnete Turm-Erlebniscity im Bau ansehen. Auch gibt es auf den Fotos noch keine Ortsumgehung der B96 rund um Oranienburg. Bei Germendorf sind aber zumindest die anfänglichen Bauarbeiten einer der Knotenpunkte zu sehen. Ansonsten ist der Wald zwischen Teerofen und Germendorf unberührt. Natürlich ist auch die Innenstadt von Oranienburg noch in ihrem Zustand vor dem heutigen Umbau.
Im Havelland ist es besonders interessant, sich die alte B5 noch ansehen zu können. Heute ist sie zwischen Spandau und Nauen vierspurig. Bei Google Earth wird aus den vier Spuren am Havelpark in Dallgow-Döberitz die alte zweispurige B5. Bei Elstal sieht der Knotenpunkt mit dem Berliner Ring auch noch ganz anders aus. Im weiteren Verlauf führt die Bundesstraße noch nach Nauen rein, heute gibt es dort eine Umgehungsstraße.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern können wir ins Archiv blicken. In der Nähe von Greifswald ist die Gegend auf den Fotos noch völlig unberührt, die Ostseeautobahn A20 gibt es dort noch nicht. Ebensowenig das Dreieck Stralsund bei Wüsteney. Im weiteren Verlauf der neuen, heutigen B96 Richtung Rügen scheinen jedoch neue Fotos entstanden zu sein, denn die Straße beginnt auf den Satellitenbildern ganz plötzlich und unvermittelt im Nichts. In Stralsund ist auch schon die neue Rügenbrücke zu sehen – zumindest der erste Teil. Der zweite Teil zwischen Dänholm und Rügen ist auf den Fotos noch im Bau, scheinen also von 2006 oder 2007 zu sein. Zumindest aktueller also als die aus der Brandenburger Region.
Und sicherlich gibt es noch einiges weiteres Historisches bei Google Earth zu entdecken. So bietet das Internet tatsächlich mal ungeahnte Möglichkeiten.


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Kommentare

6 Antworten zu „Mit Google Earth in die Historie“

  1. Felix

    Es gibt auch eine Chronlogiefunktion, ne? Da kann man zwischen den verschiedenen Aufnahmen hin- und herschalten.

  2. RT

    Echt? Wo denn? Und da gibts auch aktuellere Bilder von Oranienburg und Co.?

  3. Felix

    Wenn man die aktuelle Version von Google Earth hat, gibt es über dem Anzeigefenster so ein Uhrensymbol. Da klickt man drauf und sieht einen Zeitstrahl. Standardansicht ist natürlich immer das aktuellste Bild.

    Es gibt je nach Ort und Stelle unterschiedlich viele alte Versionen. Meist nicht sehr viele. Aber wenns bald neue Aufnahmen gibt, gehen die alten nicht verloren und man kann später gucken, wies heute aussah.

  4. Felix

    Das stimmt nichtmal, dass er das aktuellste Bild zeigt. Bei unserem Haus zeigt er ein Bild von 2000, es gibt aber auch eins von 2002.

  5. Felix

    Die Version ist auch viel besser aufgelöst. Kann man alles viel besser erkennen.

  6. RT

    Also dass das alles soo kompliziert ist…

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