Wenn uns der Reifen entgegenfliegt – Unterwegs mit dem Gelben Engel

Reporter zu sein, hat den Vorteil, dass man hin und wieder Dinge machen darf, die nicht jedem offenstehen. Neulich habe ich eine Anfrage an den ADAC gestellt, ob man mal eine Schicht mit der Pannenhilfe mitfahren kann.
Und es hat geklappt.

So stand ich also in Hennigsdorf am verabredeten Ort, damit mich der „Gelbe Engel“ auflesen konnte. Acht Stunden bin ich mit der ADAC-Straßenwacht mitgefahren.

Natürlich besteht dabei immer die Gefahr, dass schlicht nichts oder nur wenig passiert. Aber diese angst hat sich bald erledigt. Wir fuhren in Oranienburg zu zwei Autos, die nicht mehr ansprangen.
Mit dem dem Fahrer habe ich mich gut über seinen Job unterhalten und über das, was ihm da so Tag für Tag widerfährt.

Einer unserer Aufträge führte uns nach Tarmow bei Fehrbellin. Ein undichter Schlauch am Motor. Wir wollten das Auto eigentlich auf der Autobahn noch ein paar Kilometer hintendran begleiten. Doch es sollte anders kommen.

Wir sind kurz vor der A24-Auffahrt Fehrbellin, als uns ein Auto mit Wohnwagen entgegenkommt. Plötzlich knallt der Wohnwagen auf die Fahrbahn, es gibt einen Knall und eine ordentliche Staubwolke, und eines der Hinterräder fliegt weg, rollt dann über die Straße ins Gras.
Ein echter Schreckmoment. Und selbst der ADAC-Mann meint zu mir: „Das ist mir ja auch noch nicht passiert.“

Wir stellen uns mit dem Auto sogleich vor die Unfallstelle, um die abzusichern. Der Fahrer stellt gleich ein paar Kegel auf, der Verkehr muss um die Unfallfalle einspurig rumfahren.
Der Gelbe Engel läuft zum Wohnwagen und schaut sich den Schaden an. „Hier hat sich die komplette Bremse zerlegt. Der Wohnwagen ist nicht mehr rollfähig.“

Für die Fahrerin aus Thüringen ist die Tour nach Usedom erst mal zu Ende. Und nun? „Das weiß ich nicht”, sagt sie. Gerade wirkt sie noch gefasst, ja, geradezu heiter. „Ich hatte aber auch Glück im Unglück.“ Tatsächlich hätte das alles auch auf der Autobahn passieren können. Und der ADAC kam ihr sofort entgegen.
Wir schauen in den Wohnwagen. Das Klo ist rausgesprungen, der Schaden gerade in der kleinen Küche ist groß. Das könnte teuer werden, vielleicht sogar ein Totalschaden.
Dafür ist die Frau erstaunlich gut drauf, aber vielleicht ist es auch der Schock, und die Erkenntnis dass hier etwas wirklich Schlimmes passiert ist, wird sie noch erreichen.
Ein Schlepper wird bestellt. Wir können hier nichts weiter tun und fahren weiter.

Das ist nur eines von mehreren spannenden Momenten in dieser Schicht. Mehr dazu demnächst im aRTikel-Bereich.


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