(1) -> 20.1.2025
Normalerweise herrscht auf der Grünen Woche in Berlin immer recht gute Laune. So war das auch am Freitag, beim diesjährigen Oberhavel-Tag, wo sich mein Heimat-Landkreis in der Brandenburghalle präsentieren konnte.
Diesmal war waberte ein Thema immer im Hintergrund, das die Stimmung durchaus drückte: die Maul- und Klauenseuche.
Die war nach Jahrzehnten in Hönow ausgebrochen. Die Folge: Sperrkreise mit hoher Vorsicht für die gefährdeten Tiere.
Und nicht nur das: Auch so genannte Kontaktbetriebe sind geschlossen worden.
Das erzählte mir am Freitag auf der Messe Ronald Koch vom Bauernhof Koch in Großmutz. Er durfte nicht seine Salami-Produkte mit auf die Messe nehmen. Er sei Kontaktbetriebm weil ein Lkw den Hof beliefert habe, der zuvor in Hönow war, wo die Seuche ausgebrochen war. Somit wurde sein Hof gesperrt. Unlogisch: Selbst die Produkte die nachweislich schon im Dezember produziert waren, durfte er nicht mitnehmen. Für seinen Betrieb bedeutet das, dass zum Beispiel die gemolkene Milch entsorgt werden muss. Das geht ans Geld. Weil keins reinkommt, die Arbeit aber dennoch gezahlt werden muss. Es sehe danach aus, dass die Maßnahmen um 14 Tage verlängert werden. Für den Bauernhof Koch könnte das sehr schwierig werden.
Auch der Hofladen Bodien aus Bergsdorf bei Zehdenick ist betroffen. Die Betreiberin war am Freitag am Oberhavel-Stand. Ihr Hof ist ebenfalls gesperrt, die Milch muss vernichtet werden, das Café musste erst mal schließen. Auch sie macht sich Sorgen um ihre Existenz.
Deshalb war das auch Thema beim Gespräch auf der Bühne der Brandenburghalle mit Landrat Alexander Tönnies. „Wir machen uns ziemliche Sorgen. Das geht an die Existenz gerade.“ Dass Betriebe gesperrt werden, nur weil sie betroffen sein könnten, sehe er kritisch.
Aber wie gesagt, der Messetag war trotzdem positiv, auch weil zum Beispiel Ronald Koch sagt: „Durchhalten!“
Der Spargelhof Kremmen hatte beispielsweise ein neues Spargeleis. Da dachte ich vorher: Das kann nicht gut sein, weil Spargel immer so intensiv schmeckt. War aber nicht so, das Eis war süß, und der Spargel war eine angenehme Note. So erging es auch einer Frau aus Salzwedel, die das Eis ebenfalls testete. Erst wollte sie gar nicht, aber dann lächelte sie beim Kosten.
Bei der Bäckerei Plentz aus Schwante gab es ein neues Bäckereitoast-Brot. Das Interessante: Der Geschäftsführer erzählte uns, dass 30 Prozent des Brotkaufs auf Toast entfalle. Den gebe es aber nur im Supermarkt und eben nicht beim Bäcker, wo es ja sonst auch Brot gibt. Das war interessant, weil mir das bislang gar nicht aufgefallen war – erst, als er das erzählte.
Der (oder das?) Toast besteht aus Dinkel und Waldstaudenroggen. Ich habe es als Sandwich gekostet, und da hat es gut geschmeckt, da allerdings aus dem Ofen und auch mit Käse und Gewürzen.
Später, in der Sachsenhalle gönnte ich mir bei einer Nudelfirma aus Riesa ein Schälchen Nudeln mit Tomatensoße. Weil es schon nach 17 Uhr war, galten schon Sonderpreise. Ich entschied mich aber für die kleine Probierportion für 2,50 Euro. Und die erwies sich als schon völlig ausreichend, wenn man ja auf der Messe noch andere Dinge essen will. Lecker waren sie auch.
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