Nach der Bürgermeisterwahl in Kremmen: Treffen zur weiteren Zusammenarbeit – Konsequenzen für Facebook-Nutzung
MAZ Oberhavel, 15.10.2024
Kremmen.
Das Ergebnis war knapper als gedacht, aber schon am Sonntagabend habe die Entspannung eingesetzt. Das sagt Kremmens Bürgermeister Sebastian Busse (CDU) am Tag 1 nach der Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters.
Am Sonntag hatte er die Wahl knapper als gedacht mit 52,5 Prozent der abgegebenen Stimmen gewonnen. Stefanie Gebauer (Freie Wähler Ortsteile Kremmen) kam auf 47,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,9 Prozent.
Im Vergleich zur ersten Runde vor drei Wochen hat Sebastian Busse genau genommen sogar Stimmen verloren – am 22. September bekam er 2361 Stimmen, am 13. Oktober waren es hingegen 2099. Stefanie Gebauer dagegen konnte sich von 1653 auf 1902 Stimmen verbessern.
Dementsprechend zufrieden und glücklich zeigte sie sich nach dem Wahlausgang. „Aus dem Unterstützerkreis kamen nur Glückwünsche“, erzählte sie am Montag. „Der eine oder andere war aber schon traurig.“
Den Wahlabend verbrachte sie allein zu Haus – mit Absicht, wie sie sagt. „Ich wollte nicht noch mal jemandem auf die Pelle rücken“, so Stefanie Gebauer. „Das war für mich in Ordnung.“ Anders am 22. September, da habe sie gemeinsam mit anderen den Abend verbringen wollen.
Später, nach dem Live-Gespräch mit der MAZ auf Facebook, sei sie aber noch ins Altstadtstübchen gegangen, erzählte sie. Es seien an diesem Abend noch viele Nachrichten bei ihr eingetroffen.
Der Wahlsieger Sebastian Busse habe ihr am Montag geschrieben und gratuliert. Beide haben nun für Donnerstag ein Treffen vereinbart, um zu schauen, wie mit den Problemen der Stadt zukünftig umgegangen werde. „Ich möchte ein Miteinander, statt Gegeneinander.“
Am Montag war Stefanie Gebauer dabei, einen Lebensabschnitt zu beenden. Da es BVB/Freie Wähler nicht wieder in den Landtag geschafft hat, musste auch die Kremmenerin ihr Büro räumen. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Freie-Wähler-Fraktion in Potsdam.
Was sie ab dem 1. November macht, ab da ist sie zunächst offiziell arbeitslos, sei noch offen. „Aber ich bin ganz positiv gestimmt“, sagt Stefanie Gebauer.
„Es war eine angespannte Zeit“, sagt Sebastian Busse über die vergangenen Wochen. Der Wahlkampf sei kräftezehrend gewesen. „Ich war nicht vorbereitet auf eine Stichwahl“, gibt er zu. „Ich dachte, das schaffe ich im ersten Wahlgang.“
Er habe so viele entsprechende Telefonate und Gespräche geführt, dass er von einem Gewinn in Runde 1 ausgegangen war. Und selbst in der Stichwahl wurde es dann noch mal richtig knapp. „Ich glaube, das liegt nicht an schlechter Arbeit von mir, sondern daran, dass Stefanie Gebauer einen starken Wahlkampf geführt hat.“ Ob der Wahlkampf immer fair gewesen sei, „dazu sage ich klar Nein“, sagt Sebastian Busse. „Da waren Dinge auf dem Tisch, die waren nicht fair.“
Erneut hat Busse in Beetz und Hohenbruch hinten gelegen – diesmal auch zusätzlich noch in Groß-Ziethen. In Hohenbruch lässt sich sogar von einer ordentlichen Klatsche reden. Dort hat er gerade mal 20,6 Prozent der Stimmen bekommen, Gebauer hingegen 79,6 Prozent. Oder anders ausgedrückt: Es waren 56:218 Stimmen für Gebauer.
„Ich werde mir was einfallen lassen für Beetz und Hohenbruch“, erklärte Sebastian Busse am Montag. „Aber das wird noch nicht in diesem Jahr geschehen“, schob er hinterher. Er wolle sich hinsichtlich dessen bis zum Jahresende sammeln. Zudem beginnt seine zweite Amtsperiode offiziell erst Mitte März 2025.
Am Sonntag feierte er mit Familie, Freunden und Anhängern auf dem Kremmener Spargelhof – bis etwa 23 Uhr. Am Montag war er mit seinen Mitstreitern schon in der Stadt und den Ortsteilen unterwegs, um Plakate abzunehmen.
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