Treue Seele: Ein Engagierter mit Helfersyndrom

Holger Reinitz aus Sommerfeld mischt bei der Feuerwehr und vielen Festen im Ort mit

MAZ Oberhavel, 21.6.2018

Sommerfeld.
Feuerwehr, Erntefest, Erntedankfeier, Dorffest – Holger Reinitz mischt überall mit. Er hilft bei der Organisation, er macht sich Gedanken, er kümmert sich. Und das macht er gern. „Mir macht das Spaß“, sagt der 63-Jährige aus Sommerfeld. „Und ich finde es äußerst wichtig, dass sich Leute engagieren.“

Seit 2007 ist er Vorsitzender des Kameradschaftsvereins der Freiwilligen Feuerwehr in Beetz-Sommerfeld. „Dabei war ich nie aktiver Feuerwehrmann“, sagt er und schmunzelt. „Ich hatte aber die ganze Zeit immer irgendwelche Verbindungen dorthin.“ Als der Verein 1997 gegründet worden ist, trat er ein. „Irgendwann war ich im Vorstand, und als Werner Pritzkow als Vorsitzender aufgehört hat, habe ich den Vorsitz übernommen.“ Man musste ihn nicht lange bitten. „Ich habe so ein bisschen ein Helfersyndrom“, gibt er lächelnd zu.
Im Verein kümmert er sich um Feierlichkeiten oder um finanzielle Unterstützungen für die aktive Wehr. Dabei geht es natürlich auch immer um die Frage, ob spezielle Wünsche nicht eher vom Träger der Feuerwehr, der Stadt Kremmen, bezahlt werden müssten. Das werde dann immer geprüft.

Auch beim Erntefest mischt er mit – seit 15 Jahren. „Ich bin in der Gruppe, die sich um Ordnung, Sicherheit und Technik kümmert“, erzählt Holger Reinitz. „Das geht eigentlich das ganze Jahr durch. Das sind sechs bis sieben Leute, die sich da immer treffen, im Winter seltener, später dann wieder öfter.“ Da müssten viele Absprachen getroffen werden. „Inzwischen kenne ich mich ganz gut mit dem Wirtschaftshof aus.“
Auch was die Feste in Sommerfeld angeht, kümmert er sich gemeinsam mit vielen anderen Helfern. „Der Weihnachtsmarkt zum Beispiel, der läuft über Kirche, da verzahnt sich dann auch einiges, zum Beispiel eben mit der Feuerwehr. Als Verein machen wir da auch eine Menge.“ Der Feuerwehrverein ist auch in die Organisation des Beetzer Erntedankfestes involviert. „Das fand ja vorher auf dem Acker neben meinem Grundstück statt.“ Inzwischen wird es direkt an der Beetzer Kirche gefeiert. „Es gibt ja Leute, die sagen: Wie kannst du mit der Kirche zusammenarbeiten? Ich bin der Letzte, der einen kirchlichen Glauben hat. Aber ich verstehe mich gut mit dem Pfarrer. Und es geht ja darum, zu einem Erfolg zu kommen. Welche Meinung dahinter steht, ist dann eigentlich egal.“ Wichtig sei, etwas für die Gesellschaft zu tun. „Das ist eine Motivation für mich.“

Holger Reinitz stammt eigentlich aus Rheinsberg (Kreis Ostprignitz-Ruppin). Später lebte er einige Zeit südlich von Berlin. Er wurde Lehrer, wechselte dann nach Neuruppin, ging dort an das „Haus der jungen Forscher“. 1982 zog er mit seiner Frau nach Sommerfeld. Rund um die Wende engagierte er sich als Gemeindevertreter. Nach dem Zusammenschluss mit Kremmen reichten aber die Wählerstimmen für eine Teilnahme am Stadtparlament oder Ortsbeirat nicht mehr aus. Er nimmt es gelassen.

Zuletzt arbeitete er als Mathematik- und Physiklehrer an der Mühlenbecker Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Seit Februar dieses Jahres ist er Rentner. Im Schulförderverein ist er aber auch immer noch aktiv. „Tja, Rente. Ich weiß nicht, wie ich es früher geschafft habe, noch zur Schule zu gehen“, sagt er über seine vielen Aktivitäten und schmunzelt wieder. Aber inzwischen ist auch mehr Zeit für die Enkel da – und für seine Zuckertüten-Sammlung. Holger Reinitz sammelt die kleinen Tütchen, die man in Restaurants zu einem Kaffee dazu bekommt. Etwa 15 000  Exemplare davon hat er schon – allerdings kommt der Zucker weg, bevor er die Tüten einsortiert.


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