(20) -> 4.9.2012
In der Reihe „Mit dem Fahrrad die Heimat entdecken“ geht es diesmal nach Glashütte, einem Ort innerhalb des Oranienburger Stadtgebietes, dessen Existenz ich bislang nicht mal kannte. Und nicht mal Google Maps kennt Glashütte. Dementsprechend stieß ich auch zufällig auf das kleine Örtchen.
Doch zuvor radelte ich an der Havel entlang Richtung Sachsenhausen. In dem lauschigen Viertel stehen viele Bungalows und Einfamilienhäuser. Nahe des Tulpenwegs entsteht sogar ein ganz neues Wohngebiet. Da schert man sich offenbar auch nicht darum, dass Grundstücke so gebaut werden, dass eine Straße plötzlich an einem Erdwall endet, hinter dem nun ein (unbewohntes) Haus steht. Den Spuren nach zu urteilen, haben an der Stelle schon einige Radler und Fußgänger gestanden und sich gewundert. Aber zum Glück kann man an der Seite am Gebüsch vorbei und über eine Minibarriere am Haus vorbei. Quasi direkt übers Grundstück.
Der Bahnhof in Sachsenhausen ist verwaist. Noch ein gutes halbes Jahr fährt von dort kein Zug mehr, mal von durchfahrenden Werkstattzügen abgesehen. Für die Anwohner der Strecke muss es jetzt eine Idylle sein, diese Ruhe.
Ganz leer war der Banhof aber trotzdem nicht. Im Wartehäuschen saß ein Mann und las ein Buch. Die nötige Ruhe dazu hat er ja.
Ich entschied mich, den Oranienburger Weg Richtung Norden entlang der Bahnstrecke zu fahren. Das Kopfsteinpflaster ist zwar nicht mehr das beste, aber die Straße lässt sich erstaunlich gut befahren.
Links von der Strecke sind diverse Felder und kleine Seen, die im Winter gern mal zufrieren. Und plötzlich stand es da: das grüne Ortsschild von Glashütte.
Eigentlich gibt es Glashütte nicht. Auf der kompletten Internetseite von Oranienburg kommt Glashütte nicht vor. Bei Wikipedia gibt es auch keine nennenswerten Informationen. Nur über irgendwelche Immobilienseiten ist ersichtlich, dass Glashütte zu Sachsenhausen gehört. Mehr aber auch nicht.
Viel mehr als zwei kleine Holperstraßen mit ein paar Häusern hat Glashütte aber auch nicht zu bieten. Ist ein ziemlich lauschiges Plätzchen.
Unweit von Glashütte liegt der verlassene Bahnhof Fichtengrund. Die Bahnsteige sind noch zu erkennen, Schilder gibt es keine mehr. Nur ein besprühtes Gebäude, das früher mal so etwas wie eine Wartehalle gewesen sein könnte.
Weiter ging es durch Friedrichsthal zum Oder-Havel-Kanal. Dort, wo heute die Brücke in Richtung Grabowsee ist, gab es früher eine kleine Fähre. Dort befindet sich noch immer ein kleines Ausflugslokal, wo es Kaffee, Kuchen uns Eis gibt. Ein nettes Fleckchen Erde, und die Preise sind auch noch erstaunlich niedrig.
Entlang des Radweges am Kanal und weiter am Lehnitzsee entlang, endete die Tour an diesem sonnigen Herbstsonntag.
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