(59) -> 14.1.2012
Am Abend in der Berliner U-Bahn-Linie 2 zwischen Schönhauser Allee und Vinetastraße. Es ist die Zeit der Szenemädels, die in die Szeneclubs fahren.
Eine von ihnen sitzt uns gegenüber, und irgendwie sieht sie typisch großstädtisch aus: Sie trägt eine große Brille, eine dieser dunklen Dinger, die eigentlich viel zu groß scheinen, aber genau deshalb offenbar cool sind. Dazu den obligatorischen kurzen Rock. In der Hand hält sie ein Alcopop.
Sie blickt neben sich. Neben ihr sitzt ein Mann, der das genaue Gegenteil von ihr ist. Er hat weite, leicht ranzige Klamotten an. Er sieht ungepflegt aus, trägt einen Zottelbart.
Ihr Blick ist abschätzig. Aber nur ganz kurz, vielleicht eine Sekunde. Ab diesem Moment nimmt sie ihn nicht mehr wahr, unterhält sich weiter mit ihrer Freundin, die natürlich genauso stylisch aussieht wie sie.
An der Eberswalder Straße steigen sie aus. Die eine blickt noch kurz zurück, dann stürzen sie sich ins Partygetümmel.
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