Dänemark (2): Mandeln, Bäume und ein Stern

(1) -> 25.11.2011

Die Stunden der Superlative gehen weiter. Und eines kann ich nun voll und ganz bestätigen. Die Beste heiße Schokolade der Welt – es gibt sie (und wie konnte ich daran zweifeln) in Kopenhagen.
Überhaupt – diese Konditorei „La Glace“ ist der Wahnsinn. Was es da an herrlichen (und dickmachenden) Torten gibt, ist so üppig, dass einem die Augen feucht werden. Und dann dieser Kakao. Ganz leicht dickflüssig, wie eben Schokolade so schmeckt.
Das „La Glace“ (und ein weiterer Superlativ durfte natürlich nicht fehlen) ist die älteste Konditorei in Dänemark.

Nördlich von Kopenhagen liegt in Kongens Lyngby das Freiluftmuseum. Es zeigt Häuser aus den Jahren 1650 bis 1950. Wir hatten nur eine knappe Stunden und beschränkten uns auf ein Haus aus dem Jahr 1910. Drinnen erwarteten uns drei Frauen, die gerade dabei waren, zu backen. Plätzchen und in Schweinefett frittiertes Gebäck (was sagen eigentlich Vegetarier dazu?). Es war noch warm, als wir davon kosteten.
Mehr als 300.000 Menschen sehen sich das Museum jedes Jahr an.

Kaj Østergård ist der Herr der Weihnachtsbäume. Nun ja, zumindest der Chef des dänischen Weihnachtsbaumverbandes. Man muss nämlich wissen, dass die sehr viele der Nordmanntannen in Deutschland aus Dänemark kommen. Die Dänen produzieren pro Jahr um die 11 Millionen Bäume, 90 Prozent davon gehen nach Deutschland.
Was mir völlig neu war: Je nach Region haben die Weihnachtsbäume verschiedene Größen. In Bayern mögen sie die Leute am größten: Dort werden Bäume verkauft, die 2 bis 2,40 Meter groß sind. Im Norden und Osten Deutschland sind sie 1,75 bis 2 Meter groß, und im Rugrgebiet nur 1,50 bis 1,75 Meter groß. „Die Käufer wünschen das so“, sagt Kaj Østergård.
Er sagt auch, dass die dänischen Bäume besser seien, als die deutschen. „Das Klima hier ist besser.“

In Søllerød erwartete und ein Sterne-Menü. Das Restaurant „Søllerød Kro“ hat nämlich einen Michellin-Stern. Am Anfang gab’s etwas Fischiges. Weiter ging’s mit einem Entenkrustenbraten, dazu Entenherz (ja, genau), Rosenkohlblätter und Zwiebeln. Die Sache mit dem Entenherz habe ich erst erfahren, als ich eins der drei kleinen Dinger gegessen hatte. Zwei blieben liegen.
Zu guter Letzt noch Zitroneneis, Mousse und Süßkram. Eine Geschmacksexplosion. Außerdem habe ich wahrscheinlich in den Tagen so viel Rot- und Weißwein getrunken wie die letzten zwei Jahre zusammen nicht (was auch nicht schwer ist, weil ich so was sonst gar nicht trinke).

In Rungstedlund ist das Karen-Blixen-Museum. Sie hat einst das Buch „Jenseits von Afrika“ geschrieben und ist seltsamerweise ausschließlich in Deutschland unter dem Namen Tania Blixen bekannt. In dem Museum kann man sich ansehen, wie die Schriftstellerin und Malerin lebte, nebenan liegen in vielen Vitrinen Originalmanuskripe von ihr.

Auf ihren Umlaut ist Jette Frölich stolz. Sie hat ihn von ihrem Mann, dessen Familie wohl aus Hannover stammte.
Jette Frölich ist Weihnachtsschmuckdesignerin – und das schon seit den 60ern. In Schæffergården kann man sich in ihrem Hauptsitz die ganze Pracht ansehen. Verzierte Kerzenständer, Engelfiguren, Anhänger für den Weihnachtsbaum, Silberschmuck und vieles mehr. Eine interessante Gratwanderung zwischen Kitsch und nettem Kram.

Das Ende des Abends brachte mir einen großen Erfolg. Zurück in Kopenhagen besuchten wir eine Kneipe am Nyhavn. Und es gab den schon beschriebenen Reispudding – inklusive der Ankündigung, dass einer von uns eine ganze Mandel im Pudding zu liegen hat. Dafür werde es ein Geschenk geben. Und wo lag die Mandel? Naa? Richtig. Das Geschenk ist leider nicht so ganz mein Fall, allerdings weiß ich schon, wer sich drüber freuen wird.

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