Früher war er besser, und alt ist er auch geworden

Rowan Atkinson hat seinen Zenit längst überschritten. Früher, ja, früher, da war er sowieso besser, als Mr. Bean. Da hat er ja auch noch geschwiegen. Seine Grimassen, die waren toll. Ja, damals. Jetzt hat er doch nichts Neues mehr drauf. Und die Geschichte, echt haarsträubend. Und überhaupt, alt ist er geworden.

Halt! Das ist nicht meine Meinung über Rowan Atkinson und seinen Film „Johnny English – Jetzt erst recht“.
Lange, bevor Filme in die Kinos kommen, laufen sie in speziellen Pressevorführungen. Danach unterhalten sich die Kollegen gern mal über das, was sie da gerade gesehen haben.

Als ich die spontane Kritik hinter mir gehört habe – früher besser, jetzt langweilig, alt – musste ich schmunzeln. Ich weiß nicht, wie alt der Herr war, der sich über den Film den das Maul zerrissen hat. Aber ich war kurz davor, mich umzudrehen und zu sagen: Für Leute wie Sie ist der Film auch gar nicht gemacht worden. „Johnny English“ ist nichts für alternde Kulturkritiker, die seit Jahrzehnten alles gesehen haben, was ihnen vorgeführt wurde. Die man mit Mainstream nur noch anödet. Die schon vorher wissen: Dieser Film ist Mist, aber ich sehe ihn mir mal trotzdem an.

Sehr oft loben die Kulturredakteure von Zeitungen, Magazinen oder Fernsehsendungen Filme und Serien in den Himmel, die danach aber floppen. Und danach wundern sich diese Leute, wie es dazu kommen konnte.
„Im Angesicht des Verbrechens“ liebten die Kritiker, die Zuschauer dagegen verweigerten sich. Kein Wunder, die Serie war abgehoben, kompliziert und über weite Strecken langweilig. Kritik und Zuschauermeinung liegen oft weit auseinander. Eigentlich kein Wunder: Kritiker sehen alles, brauchen ganz andere Dinge, um bei Laune zu bleiben. Der normale Zuschauer hat da ganz andere Ansprüche.

Eigentlich wäre es gut, wenn hinter Kinokritiken nicht nur der Name stünde, sondern auch das Alter und die Berufsjahre. Ein gar nicht so unwichtiges Kriterium, ob man die Kritik ernst nehmen kann oder nicht. Die „Johnny English“-Kritik des älteren Herrens hinter mir, muss man, glaube ich, nicht sonderlich ernstnehmen.

Ach ja: „Johnny English – Jetzt erst recht“ ist durchaus witzig, auch wenn der erste Teil besser war. Die Kritik steht ab 6. Oktober hier im Blog.


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