Schöööööön!

Trend: Umfrage – Es zählen die inneren Werte beim Menschen – aber eben auch ein gepflegtes Äußeres

MAZ Oranienburg, 14.9.2011

Lange Beine bei den Frauen, gepflegte Haare bei den Männern. Was macht eigentlich einen schönen Menschen aus? „Willi“ hörte sich in Oberhavel um.

OBERHAVEL
Brad Pitt ist schön. Matthias Schweighöfer süß. Und Robbie Williams geil – Beatrice aus Oranienburg macht da deutliche Unterschiede. Aber was macht einen Menschen eigentlich schön? Die 27-Jährige überlegt einen Moment: „Das Gesicht, der Körperbau, die Haare.“ Schönheit kann aber auch schnell vergehen. „Wenn Brad Pitt lange Haare hat und einen Bart, dann ist er auch nicht mehr schön“, so Beatrice.

Wenn es um die Liebe geht, zählen die inneren Werte, heißt es immer. Aber zunächst fällt ja erst einmal das Äußere auf. Katharina Weiß, die Autorin des Buches „Schön!?“, bringt es auf den Punkt. Sie sagt: „Die Auseinandersetzung mit der eigenen Oberfläche, mit Stil, Ästhetik und Erotik ist in keiner Lebensphase so präsent wie in der Jugend.“

Bastian aus Glienicke kennt das. Für den 24-Jährigen ist Schönheit durchaus ein wichtiger Punkt. „Das Gesicht ist sehr wichtig“, sagt er. Er mag die US-Schauspielerin Eva Mendes – sie findet er schön. „Ihr Gesicht, ihre Augen, sie sieht auf jedem Foto gut aus. Außerdem hat sie immer einen anderen Style.“ Darauf achtet er auch im normalen Leben. „Das Äußere bei einer Frau sollte schon stimmen – und abwechslungsreich sein. Das ist mir generell wichtig. Einen Tag sollte sie die Haare offen tragen oder mal Locken oder glatt.“ Aber auch seine eigene Schönheit ist ihm wichtig: „Vier- bis fünfmal pro Woche gehe ich ins Fitnessstudio und in den dunklen Monaten ins Solarium.“ Er selbst pflegt sich ebenfalls: „Man sollte am Körper nicht aussehen wie im Urwald, die Haare sollten gepflegt sein.“

Nicht nur Frauen, auch Männer müssen heute mehr an sich arbeiten. Davon ist Beatrice überzeugt. Aber zu glatt sollte es auch nicht immer zugehen. Robbie Williams – der Geile – hat was markantes Männliches, wie Beatrice sagt: „Und das ist ein Unterschied zum Schönsein. Es ist in seinem Fall die Statur, aber auch die Brustbehaarung.“
Für Luise (15) aus Oranienburg gehört zum schönen Mann ein Waschbrettbauch – wie ihn der Schauspieler Paul Wesley („Vampire Diaries“) hat. „Der ist einfach nur sexy“, sagt Luise.
„Wenn das Gesicht nicht schön ist, dann ist eine Frau für mich nicht interessant“, sagt der 17-jährige Marius aus Schwante. Ben (15) aus Leegebruch dagegen achtet eher auf die Beine: „Lang wie bei den Models, das gefällt mir.“ Er findet Alina Süggeler schön, die Sängerin der deutschen Band Frida Gold.

Wenn aber die Liebe, die echte wirkliche Liebe, ins Spiel kommt, dann ändert sich oft auch der Schönheitsgedanke. Davon ist Buchautorin Katharina Weiß überzeugt. Für ihre Interviewsammlung mit dem Titel „Schön!?“ sprach sie in den vergangenen Monaten mit vielen Jugendlichen. „Ein Mensch wird zum schönsten der Welt, wenn man sich in ihn verliebt“, sagt sie, „ganz gleich, ob er eine Delle zu viel oder ein paar Muskeln zu wenig hat.“
Da muss er oder sie auch nicht mit Operationen nachhelfen. „Das ist oft dann nicht mehr schön“, sagt Bastian aus Glienicke. Ähnlich sieht das Dustin (15) aus Kremmen: „Die Frau sollte natürlich aussehen und nicht Schlauchbootlippen haben wie zum Beispiel Lorielle London von ,Big Brother’.“
Am wichtigsten ist den meisten aber eines, und Beatrice bringt es auf den Punkt: „Das Lächeln.“


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert