SA 24.07.2010 | 19.50 Uhr | WDR
Auf der Abschlusskundgebung der Love Parade 2010 in Duisburg stand gerade DJ Tiesto an den Reglern, der WDR zeigte feiernde Leute – als wenige Meter davon entfernt die Katastrophe passierte.
Noch ist nicht genau bekannt, was passiert ist. In einem Tunnel soll es eine Massenpanik gegeben haben, einige sind wohl von einer Anhöhe gefallen. Es wird von 18 Toten gesprochen. Die Love Parade 2010 endet in einer Tragödie.
Was ist da eigentlich los in Duisburg? Da wird ein großes Event veranstaltet, am Nachmittag waren 1,4 Millionen Menschen auf dem umzäunten Gelände des alten Güterbahnhofes. Es gab wohl nur einen wirklichen Zugang – durch einen Tunnel. Unverantwortlich. Was ist das für eine Organisation?
Während der WDR seine Sondersendungen zeigte, lief hinter den Reportern die Party weiter. Die Musik schien sogar lauter als am Nachmittag. Aus Angst, dass bei einem Abbruch erneut eine Panik ausbricht. Das ist ein spannendes Konzept, denn irgendwann endet schließlich so eine Party immer. Wäre dann die Massenpanik nach Mitternacht ausgebrochen?
Und die Bahn: Jetzt ist sie überfordert. Dabei hätte nach Partyende auch ein Ansturm begonnen. Wie wollte die Bahn das schaffen?
Die Love Parade in Duisburg. Es scheint, dass das nicht funktioniert hat. Die Love Parade, zu der so viele Leute kommen, braucht eine freie Fläche und kein so enges Gelände mit so miesen Zugangsmöglichkeiten.
Der WDR machte seine Sache in dieser Lage gut. Aus den Partyreportern wurden Nachrichtenreporter. Die Live-Übertragung mündete schon früher als geplant in die „Aktuelle Stunde“, es folgten weitere Sondersendungen – auch im Ersten.
Warum das ZDF bei dieser Katastrtophe nicht mal eine Sondersendung zeigte, ist da schon sehr verwunderlich. Nach der „heute“-Sendung war Schluss, der Hundekommissar und eine Schlagermusikshow folgten. Entzückend. Für Katastrophen sind sonnabends beim ZDF offenbar keine Notpläne da…
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