Projekt Winterschuhkauf im Februar – gescheitert

Ich hatte etwas schier Unfassbares vor: Schuhe kaufen. Winterschuhe. So richtige, warme Stiefel. Ja, genau, jetzt, im Februar, wo der Winter so gut wie zu Ende ist.
Aber für meine Schweiz-Tour brauche ich noch einmal vernünftige Stiefel. Meine jetzigen sind so gut wie ausgelatscht, die Sohlen schon ziemlich glatt. Das weiß ich spätestens, seit ich vorletztes Wochenende am Strand von Baabe auf Rügen auf einer festgetretenen Schneewehe ausgerutscht und so richtig auf dem Hintern gelandet bin.

Dummerweise ist in den Schuhläden schon der Sommer ausgebrochen, und das schon seit Wochen. Mit Winterschuhen muss man denen jetzt nicht mehr kommen.
Laden 1 in Oranienburg. Ein einziges Paar Winterschuhe sind noch da. Aber der Preis. Sehr weit über 100 Euro. Nun ja, vielleicht dann doch nicht.
Laden 2 in Berlin-Gesundbrunnen. Winterschuhe? Weit und breit nicht zu sehen. Zumindest Herren-Winterschuhe. Als Frau hätte ich noch das eine oder andere Stiefelchen noch bekommen können.

Potsdam scheint grundsätzlich einen besonders großen Bedarf an Schuhen zu haben. Wer einmal durch das Sterncenter schlendert, wird sage und schreibe sechs Schuhläden finden (wenn ich richtig gezählt habe). Wer soll das ganze Zeug bloß kaufen?
Laden 1 im Sterncenter. Winterschuhe? Wo denken Sie hin? Gucken Sie mal raus, da ist doch schon… Draußen schneite es gerade. Nun ja.
Laden 2 im Sterncenter. Ich sehe sie schon von weitem: Winterschuhe! So richtige Winterschuhe. Sogar mehrere Paare. Unglaublich.
Ich probiere eins an. Die Schuhe sind aus Leder und haben zweifarbige Schnürsenkel. Schwarz und Orange. Sie sehen gut aus. Und, na ja, die Sache mit dem Zuschnüren, das geht schon.

Am nächsten Tag. Die Sache mit dem Zuschnüren stellt sich als schwierig heraus. Ich komme schlicht nicht in die Schuhe rein. Da kann ich noch so drücken und ziehen. Ich muss die Schuhe wieder aufschnüren, bis fast nach ganz unten. Erst dann kann ich reinschlüpfen.
Einmal bis zum Bahnhof und zurück. Die Schuhe drücken ein wenig. Und über eine Naht auf der Oberseite zieht kalte Luft rein. Alltagstauglichkeit – kaum.
Wieder zu Hause versuche ich dann, die Schuhe wieder auszuziehen. Drücken. Ziehen. Wutanfall. Aufschnüren.
Fazit: Am Ende zerrte ich mir durch das Ziehen an beiden Armen die Muskeln unterhalb der Hände, was dazu führte, dass ich den restlichen Tag nichts mehr greifen konnte. Schmerzhaft.

Ich bringe die Schuhe wieder nach Potsdam zurück und suche mir andere. Ich entscheide mich für leichte Sommerschuhe. Meine Stiefel müssen nun doch auch noch in der Schweiz halten. Neuer Versuch: im Herbst 2010.


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Kommentare

2 Antworten zu „Projekt Winterschuhkauf im Februar – gescheitert“

  1. Felix

    Klingt ja sehr dramatisch! Zum Glück hast du dir nichts gebrochen. 🙂

  2. RT

    Noch nicht.

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