2008 -> 24.12.2008
Die diesjährige Kritik der Schmachtenhagener Christvesper zu Heiligabend ist einer eine Gesellschaftskritik.
Warum gehen die Leute eigentlich Heiligabend in die Kirche? Manchmal werde ich den Eindruck nicht los, dass sie sich einfach nur besieseln lassen wollen. Stimmung tanken. Mal raus aus dem Haus.
Nein, mitsingen muss man dann nicht. Das ist ja sowieso albern. Und bei der Predigt kann man sich dann auch gern mal miteinander unterhalten. Tuschel, tuschel, tuschel. Und mit dem Kopf nicken – oder den Kopf schütteln.
Manche Leute benehmen sich im Gottesdienst unter aller Sau.
Und dann noch die lieben Eltern mit den noch lieberen Kindern. Wenn die Kleinen die ganze Zeit vor sich hin brubbeln, die Predigt mit „Bla bla“ kommentieren, dann habe ich dafür kein Verständnis. Man kann seine Kinder auch ger mal dazu erziehen, ein paar Minuten still zu sein. Und wenn das nicht geht, sollte man vielleicht besser zu Hause bleiben.
Durch diese Widrigkeiten sind mir jedenfalls fast das Weihnachtsoratorium und die Predigt durch die Lappen gegangen.
Was ich aber mitbekommen habe: Die Predigt des Pfarrers war ansprechend: Vom gescheiterten Klimagipfel und der Frage, was wir in Zukunft anders machen müssen, über die Wirtschaftskrise bis zu den Gottesfragen – die Predigt war nah am aktuellen Geschehen und am Denken der Leute.
Musikalisch gab es zwei Auffälligkeiten: Der Chor experimentiert gern mit Zweit- Drittenstimmen. Das klingt manchmal dann doch ein bisschen schief. Und der Mann oder die Frau an der Orgel meinte es auch ein bisschen zu gut: Das Vorspiel für „Vom Himmel hoch“ dauerte gefühlte drei Minuten. Wir haben uns gefragt, ob wir vielleicht zwischendurch schon mal nach Hause laufen können…
Dennoch: nächstes Jahr wieder.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
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