Mein Volleyball-Comeback

Es muss 1995/96 gewesen sein, als meine glorreiche Volleyball-Karriere begann. In der Aula des LHG (damals noch als Sporthalle genutzt) stand Volleyball auf dem Sport-Lehrplan. Dazu gehörte auch, dass man sich den Ball gegenseitig zuspielen sollte. Ich bekam dafür eine 3. Was mir natürlich nur gelingen konnte, weil ich mit Marcel einen Gegenspieler hatte, der auch wusste, was er tat (im Gegensatz zu mir).
Wenig später beendete ich meine Karriere wieder.
1998 kehrte ich zum Volleyball zurück, jedoch nur als Zuschauer. Bei Bonsai Sachsenhausen habe ich so manche Matches erlebt, später auch beim VSV in Oranienburg. Noch heute trage ich beim Badminton im TURM jedesmal mein Ehrentrikot von „Bonsai“. Auch wenn inzwischen auch dieses Kapitel beendet ist.
Heute nun meine Rückkehr zum Volleyball – als (man lese und staune) Spieler! Einer meiner Arbeitskollegen hatte die Idee, vor der eigentlichen Weihnachtsfeier Volleyball spielen zu gehen. Ich war schwer begeistert, schrieb mich aber auf die Liste ein.
In der Sporthalle am Bahnhof dann heute der große Showdown. Wir, zu siebt, gegen die Mädels vom VSV I (unterstützt von einem jungen Mann).
Und, ja, ich hasste das Spiel schon nach wenigen Minuten. Die Bälle flogen mir nur so um die Ohren. Glücklicherweise zischte die Kugel oft genug in eine Richtung, in der ich nicht stand. Und wenn doch – war eigentlich bei mir meist Endstation. Punkt für die Gegenmannschaft.
Die Angaben, zunächst von oben, später von unten: Nun ja, mangelhaft. Aber dann: Mein Durchbruch. Ich schmetterte meine Angabe auf die andere Seite des Netzes. Was offenbar unsere Gegenmannschaft ein wenig überraschte – Punkt für uns! Gefolgt vom zweiten Punkt.
Ja, genau! Ich machte in diesem Spiel zwei (!!) Punkte. Der Wahnsinn.
Wir verloren 9:25, 13:25 und 8:25. Da waren immerhin 9,13 und 8 Punkte mehr, als ich erwartet hatte.
Ich verkünde hiermit offiziell das Ende meiner Volleyball-Karriere.

Danach weiter zur Weihnachtsfeier. Höhepunkt: das Wichteln. Jeder muss etwas von zu Hause mitbringen, das er nicht mehr haben wollte. es durfte nichts gekauft werden. Wer welches Geschenk bekommt, wurde erst vor Ort ausgewürfelt. Ich wusste gleich, was ich mitnehmen würde. 2000 bekam ich von meinen Eltern ein seltsames elektronisches „Wer wird Millionär“-Spiel geschenkt, das uns schon Heiligabend furchtbar auf den Keks ging. Jetzt hat es Andrea. Montag wird es wohl im Büro gespielt. Ich freu mich drauf.
Weitere Wichtelpräsente: Ich erhielt ein Set mit Gewürzstreuer und zwei behälter für Salatöl. Aus Plastik. Tupperware. Großartig. Außerdem gab eine Puppen-Luftmatratze, eine Gysi-Biografie, Gesichtsbräuner und vieles mehr.
Die ganze Kneipe hatte jedenfalls davon. Es war, als ob wir auf einer großen Bühne saßen und uns alle in dem Lokal beim Wichteln zuschauen würde. Aber ich denke, alle hatten ihren Spaß dabei.


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Kommentare

5 Antworten zu „Mein Volleyball-Comeback“

  1. Tomtesk

    Gysi-Biographie passt irgendwie sehr gut zum Wichteln…

  2. RT

    Die ist auch mitunter echt gruselig. Ein Kapitel heißt sinngemäß: Warum ich aus dem Bundestag gedrängt wurde. Der Kelch ging ja zum Glück an mir vorüber. Wobei: Mein Geschenk war auch nicht viel besser… 🙂

  3. Marcel

    RESPEKT!!!!!

  4. […] Bald nun ist Weihnachtszeit! Jetzt, wo ja demnächst (angeblich) der erste Schnee fallen soll, wird es also auch höchste Zeit, sich um die alljährliche Weihnachtsfeier zu kümmern. 2007 feierte ich in diesem Rahmen mein zweistündiges Volleyball-Comeback, 2008 wird Tischtennis in Velten auf dem Programm stehen. Wird auch wieder so ein persönliches Sport-Highlight werden. Danach gehen wir Essen. Ich sah mich heute Abend um, wo das stattfinden könnte. Unser favorisiertes Lokal war gegen 22.15 Uhr schon ziemlich düster. Nur ein Raum war überhaupt noch beleuchtet. Das war wahrscheinlich das Personal, das sich (teilweise rauchend) die Zeit vertrieb. Eine Frau stand auf, ich sagte, was ich wollte. Weihnachtsfeier für rund 20 Leute. Und dann ein Flashback: Die Frau roch wie meine Oma. Leicht nach Zigaretten mit einem bestimmten Parfümgeruch gemischt. Sie schlug ihr Büchlein auf, notierte sich alles. Auf seltsam ungelenke Weise. Ich habe schon eine miese Schritt, aber bei ihr konnte ich nicht mal meine eigene Telefonnummer lesen. Sie wirkte merkwürdig verunsichert, als ob ihr eine 20-Leute-Reservierung komplett unheimlich sei. Ich meinte, wir würden gern a la Card essen. Sie antwortete, dass sie eher ein Weihnachtsmenü anbieten würde. Vorsuppe, Gänsekeule, Eis als Nachtisch. Das klingt teuer. Und ist eindeutig zu schwer für ein abendliches Beisammensein. Wir vereinbarten, nochmal zu telefonieren. Nein, das war mir nich geheuer. Da habe ich irgendwie das Gefühl, dass das nix wird. Die Frau hat ja schon die Ankündigung einer Weihnachtsfeier nervös gemacht. So machte ich mich wieder auf den Weg – zu einer anderen Pizzeria. Da lief das alles simpel. Der mann hinterm Tresen schrieb sich alles auf. A la card, natürlich. Alles klar. Wir sehen uns. […]

  5. […] Sportlich durfte ich im Dezember 2007 noch mal ran. Wir hatten beschlossen, zur Weihnachtsfeier Volleyball zu spielen. Das ganze Drama schildere ich hier. […]

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