Italien (5): Palermo

Der Papst.
Na ja, so viel hat man da nicht mitbekommen. Außer, dass überall die Fahnen auf Halbmast hingen und an den Kirchen diverse Zettel mit dem Bild des Papstes hingen.
Am Freitagvormittag hatte ich allerdings die große Auswahl von mehr als 100 italienischen TV-Sendern, die die Beerdigung übertrugen. Sogar MTV übertrug live die Messe vom Vatikan. Man hatte die Wahl: entweder die Live-Übertragung, Papst-Dokus oder nix. Denn alle andern Sender machten von 10-13 Uhr (während der Beisetzungszeremonie) Sendepause.

Die Mafia.
Von den Vagabunden bekommt man nur unterschwellig etwas mit. Hier mal ein fettes Auto, da mal eine Villa (oder mehrere) oder ein Palästchen. 80 % aller Geschäfte in Palermo sollen von der Mafia „untergraben“ sein.

Der Verkehr.
Interessant ist auch der Straßenverkehr. Die beste Freundin der Auto/LKW/Busfahrer ist die Hupe. Sie gern und oft eingesetzt. Geparkt wird da, wo Platz ist. Park- oder Halteverbote und Zebrastreifen werden in dieser Hinsicht ignoriert. Ebenso Busspuren. Einfach Warnblinkanlage einschalten. Parken in zweiter, dritter oder vierter Reihe ist guter Brauch. Wer in der ersten Reihe parkt, muss so lange hupen, bis die Blockierer ihr Auto wegfahren.
Als Fußgänger läuft man einfach über die Straße, die Autofahrer werden einen schon sehen. Und das funktioniert tatsächlich.
Wenn man an der Bushaltestelle steht und der Bus kommt, muss man ein Handzeichen geben, sonst düst der Bus vorbei. Zwei Stunden Busfahren kosten 1 Euro. Die zahlt man aber nur (bzw. man stempelt die Fahrkarte nur ab), wenn ein Kontrolleur den Bus besteigt. Der ist einfach zu erkennen, an seiner Uniform. Heimlichkeiten gibt es da nicht. Will man trotzdem nicht bezahlen, steigt man einfach aus und wartet auf den nächsten Bus.

Die Sprache.
Schwierig. Englisch versteht nämlich kaum jemand. Interessanterweise nicht mal die jüngeren Leute. So muss man auf die Hilfe von Sprachkundigen hoffen.

Das Fernsehen.
Unmengen von Sendern. Haufenweise Shoppingkanäle, auf dem Billigkram angeboten wird, der aussieht, als ob er gerade auf dem Basar geklaut wurde. Jeder Fußballverein hat seinen eigenen TV-Kanal. Zig Musiksender, auf dem ausschließlich ital. Mucke läuft. Spielkanäle, gegen die 9live wie Hochglanzfernsehen aussieht. Ein Gay-TV, auf dem seltsamerweise nur Musikclips laufen. Ein Lifestyle-Sender („Leonardo“), auf dem stundenlang Männer und Frauen gezeigt werden, die eine Gesichtsmaske bekommen. Fashion-TV mit 24-Stunden-Modenschauen. Na ja, und so weiter. Es ist ja nicht so, dass ich da nur ferngesehen habe.

Die Tiere.
Unmengen wilder Hunde läuft da rum. Oder liegt da rum. Mittags in der sonne liegen die Hundchen wie tot am Bordstein, an Häuserwänden oder in Kuhlen herum.

Dreck und Sauberkeit.
Das Meerwasser ist wahnsinnig sauber! Meistens jedenfalls. Am Yachthafen von Palermo gibt es eine Sichttiefe, die seines Gleichen sucht.
Die Italiener selbst lassen dagegen in der Stadt alles fallen, was sie grad nicht mehr brauchen. Flaschen, Zigaretten … Nicht so toll.

Das Essen.
Das Eis dort ist wahnsinnig lecker. Da weiß man erstmal, was echtes Schokoladeneis ist! Die selbstgemachte Pizza empfand ich als nicht ganz so gelungen, aber Anne versicherte mir, dass die so sein musste.
In einer Pizzeria in der Nähe des Yachthafens gab’s dafür leckere Pizzen.


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