Strip vor zwölf

Silvester-Countdown: Die MAZ besuchte drei Partys in Oranienburg


MAZ Oranienburg, 3.1.2005

ORANIENBURG

Es ist ungemütlich draußen am letzten Abend im Jahre 2004. Permanenter Sprühregen geht auf die Kreisstadt nieder. Wer irgendwo drinnen feiert, hat die richtige Entscheidung getroffen.
22Uhr auf dem Oberhavel-Bauernmarkt in Schmachtenhagen. Vor der Tenne stehen ein paar Leute, um ihre Blitzknaller auszuprobieren. Angesichts der Feuchtigkeit kein leichtes Unterfangen. Drinnen spielen die Märkischen Musikanten „Rock Around The Clock“. Der Boden des Saals ist übersät mit Konfetti. Etwa 270 gut gelaunte Leute sind gekommen. „Schon seit Oktober war die Feier ausverkauft“, meint Bauernmarkt-Chef Siegfried Mattner. Seine Wünsche für das neue Jahr? „Ich möchte, dass die Menschen zufriedener werden“, sagt er. „Die Rahmenbedingungen müssen sich so gestalten, dass die Menschen wieder Vertrauen bekommen.“ Am Rand der Bühne steht eine Spendendose für die Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien. „Diese Aktion werden wir noch weiterführen“, kündigt Mattner an.
Auf den Straßen von Schmachtenhagen probieren ein paar Grüppchen von Leuten schon mal ihre Böller. Scheinbar unmotiviert lassen sie den einen oder anderen auf der Straße zerknallen.
Kurz vor elf im Oranienburger Gewerbepark an der Lehnitzschleuse. In der Kantine haben Mitglieder der Band The Dacias zu einer privaten Party eingeladen. Während es draußen ziemlich ruhig scheint, herrscht drinnen gute Partystimmung. Neben der Musik gibt es eine Tombola. Eine männliche Glücksfee zieht die Gewinner, die ihren Preis allerdings nicht sofort erhalten. Zum nächsten Song muss erst getanzt werden. Es gewinnt, wer sich am schönsten bewegt – und sich dabei auszieht. Tatsächlich strippten einige mit. Zum Vorschein kommen sowohl modische Shorts als auch Boxer mit süßen Schneemännern drauf. Und mehr. Das kommt an bei den etwa 70 Partygästen.
23.15Uhr. Blitze über Oranienburg. Aber kein Gewitter, sondern erste Raketen. Über Lehnitz scheint auch bereits ein kleines Feuerwerk begonnen zu haben. Vorgezogene Jahreswende in der Oranienburger Pasteurstraße. Hier stehen die Menschen schon auf der Straße und lassen ihre Raketen steigen. Dabei ist doch erst in gut 40 Minuten Mitternacht.
Zehn Minuten noch. Mit „I’m Her Yesterday Man“ erreicht die Stimmung im Oranienburger Restaurant „Sonnenburg“ ihren Höhepunkt. Den ganzen Abend hat vor den etwa 70 Gästen ein DJ für gute Musik gesorgt. Der ganze Raum ist voller Tanzender. „Wir sind in diesem Jahr zum vierten Mal hier“, sagt Bärbel Winklewski. Weit hatte sie es nicht: „Wir wohnen hier gleich um die Ecke.“ Im Nebenzimmer sind schon die Pfannkuchen vorbereitet.
23.59Uhr: Der Countdown für das Jahr 2005 wird eingeläutet. Noch fünf, vier, drei, zwei eins… und Prost Neujahr! In der „Sonnenburg“ liegen sich die Menschen in den Armen.
Wenig später wird die Robert-Koch-Straße vor der Gaststätte zum Feuerwerkszündeplatz. Bunte Raketen steigen in den dunklen Himmel. Im Nebel des Feuerwerkes verschwindet endgültig das alte Jahr 2004. Und als er verzogen ist, ist das neue 2005 nicht mehr aufzuhalten.


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