Beerdigung in Zeiten des Coronavirus

Die Trauerhalle in Vehlefanz ist sehr klein. Normalerweise passen da auch in normalen Zeiten nicht allzu viele Leute rein, aber doch schon eine gute Gruppe von Menschen.
In Zeiten des Coronavirus ist das anders – da muss die Familie mehr oder weniger alleine trauern. Nur die engsten Familienmitglieder dürfen in den Raum. Die Rede des Trauerredners wird per Lautsprecher nach draußen übertragen.

Es ist der Ortschronist, der an diesem Sonnabendnachmittag zu Grabe getragen wird. Es wären sicherlich noch mehr Leute gekommen, wenn die Beschränkungen und das Virus selbst nicht wären.
Alleine das macht schon traurig: Niemand darf sich anfassen. Kein Händedruck, keine Umarmung. Nur ein Nicken hinter dem Mund- und Nasenschutz. Diese Momente der Trauer und Zuneigung nimmt einem das Virus momentan, und man kann nur hoffen, dass wir das alles bald überwunden haben.

Die Menschen draußen stehen also auf den Wegen vor der Trauerhalle. Schweigend warten sie auf den Beginn der Zeremonie, der sie nur akustisch beiwohnen können. Sie lauschen den Worten des Trauerredners, sie lauschen der Musik. Als der Sarg zum Grab getragen wird, folgen alle der Familie.
Und weil nichts erlaubt und alles geschlossen ist und man die Leute auch nicht nach Hause einladen darf, fällt dann auch der „Leichenschmaus“ aus. Das Trauern wird den Menschen momentan sehr schwer gemacht.


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