Shoppen in Zeiten des Coronavirus

Es hilft ja alles nichts. Ich brauche mal wieder neue Klamotten, und die müssen irgendwie und irgendwo gekauft werden, auch in Zeiten des Coronavirus. Online muss das nicht sein, ich will ja schließlich schon beim Kauf wissen, ob das Zeug passt.
Aber wie läuft das momentan? Will man sich die vollen Läden in Berlin wirklich antun?

Mein Klamottenladen des Vertrauens ist ein Kaufhaus mit zwei Buchstaben in Berlin-Tegel. Die Masken hatte ich natürlich dabei, aber schon von draußen habe ich gesehen: Die Lage ist sehr entspannt, eigentlich wie immer. An einem frühen Dienstagabend ist aber vermutlich sowieso nicht so viel los.
Ein- und Ausgang sind gekennzeichnet, überall gibt es auf dem Boden Aufkleber mit Abstands- und Maskenhinweisen, ansonsten herrscht eigentlich Normalität.

Gekennzeichnet ist aber auch, wo man sich denn an der Kasse anstellen soll und in welche Richtung man die Kasse verlassen soll.
Ein Mann stand dort, wo man normalerweise steht, wenn man zur Kasse will. Momentan ist das aber der „Ausgang“, und so fragte die Kassenfrau dann, wer als nächstes dran sei, und sie wies ihn auf die Kassenwege hin. Der Mann – ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Schauspieler war, zumindest an der Frisur und an den Augen habe ich ihn erkannt, ohne zu wissen, wie er heißt – meinte daraufhin, jetzt werde ihm einiges klar. Scheinbar aber nicht, nachdem er bezahlt hat, ging er nicht beim „Ausgang“ raus, sondern kam mit im „Eingang“ entgegen. Aber trotzdem noch einen schönen Abend!

Auch in den Hallen am Borsigturm in Tegel war es am frühen Dienstagabend nicht sehr voll. Gibt ja auch wenig Gründe, denn alle Imbisse bieten ihre Speisen nur to go an, man kann sich also nirgends hinsetzen. Man kann sich nicht mal einfach so irgendwo hinsetzen, weil alle Sitzgelegenheiten abgesperrt sind. Auch wenn alles weihnachtlich geschmückt ist, es liegt trotzdem eine Traurigkeit über dem Einkaufszentrum.
Im Buchladen in den Borsighallen muss jeder einen Einkaufskorb nehmen, an der Kasse sind die üblichen Linien auf dem Boden. Ob es im Laden keine Tüten für die gekauften Bücher – nicht mal welche aus Papier – gibt, weil wir eine Pandemie haben oder ob das nur einfach so eine blödsinnige geschäftsführende Entscheidung ist, weiß ich nicht.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert