Rügen 2017 (16): Hallo, sind Sie noch da?

(15) -> 22.7.2017

Der Servicegedanke wird auf Rügen sehr groß geschrieben. Mehr oder weniger. Und manchmal schießen die Rüganer dabei etwas übers Ziel hinaus.

In einem Restaurant an der Binzer Hauptstraße. Ich entscheide mich – ja, das ist nicht sehr originell – für Spaghetti Bolognese. Auf der Speisekarte erblicke ich den Hinweis, dass Parmesan 1,50 Euro extra kostet. Uijuijui.
Der Parmesan-Käse ist zwar frisch gerieben, aber dennoch: kostet extra?
Ich bestelle und merke an, dass ich die Extra-Kosten ja noch nirgendwo erlebt habe. Da lacht die Kellnerin und meint, das sei hier überall so. Allerdings habe ich vor ein paar Tagen im Restaurant schräg gegenüber schon mal – ja, ja, unoriginell – Spaghetti Bolognese verspeist. Mit Parmesan. Ohne Extrakosten. Die Kellnerin lachte wieder und meinte, sie sei ja Binzerin und müsse das wissen. Aha. Ich bin zwar kein Binzer und habe es anders erlebt.
Schon ein bisschen (sehr!) unverschämt.

Ein ganz anderer Service überraschte mich in meinem Hotel.
Der Herr an der Rezeption hatte mich auf’s Frühstück hingewiesen, zwischen 8 und 10 Uhr. Da war für mich aber schon klar, dass ich das verschlafen werde.
Tatsächlich schlief ich bis zum Mittag und ließ mir dann noch sehr viel Zeit, schließlich lief ja im Fernsehen noch das „ARD Büfett“ und das Mittagsmagazin. Will man ja nicht verpassen.
Irgendwann stand ich dann im Bad, als plötzlich die Tür zum Zimmer aufging. Der Herr von der Rezeption. Er wolle doch mal sehen, ob ich noch da bin.
Ich war ein bisschen sprachlos.
Es ist ja ganz nett, dass die sich Sorgen machen (auch wenn ich eher vermute, dass sie wissen wollten, ob ich getürmt bin), befremdlich finde ich es aber schon, dass da ohne Klopfen jemand einfach ins Zimmer gelatscht kommt.
Aber wenigstens war nun klar: Ja, ich bin anwesend.


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Kommentare

3 Antworten zu „Rügen 2017 (16): Hallo, sind Sie noch da?“

  1. Boa

    Dem Herrn von der Rezeption hätte ich was erzählt…. Das ist unter anderem ein Grund dafür, dass ich das Zimmer von innen verschließe, oft gibt es ja so Vorhängeketten. Erinnere mich noch an Brüssel als wer anderes mitten in der Nacht die Tür öffnete.

  2. RT

    Ja, ich auch. Die Tür war von innen verschlossen, der Schlüssel steckte. Er kam trotzdem rein.

    Und das Brüssel-Erlebnis kannte hier nachlesen: http://www.rtiesler.de/index.php/2012/03/13/brussel-1-ungebetener-zimmerbesuch-um-2-uhr-nachts/

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