Prag (1): Tausche nicht da, wo es gelb ist!

Vor dem Besuch der Tschechischen Republik steht ein Zwischenstopp auf der A17. Auf dem Parkplatz Am Heidenholz – kurz vor der deutsch-tschechischen Grenze – kann man sich die Maut-Plakette für die Autobahn im Nachbarland kaufen. 12 Euro für eine Woche. Na ja. Aber man zahlt ja gern für die Bequemlichkeit, ansonsten müssten wir über die Landstraßen zuckeln.
Folgt man der Autobahn, kommt man direkt nach Prag. Bald passieren wir auch schon das erste Mal eine Moldau-Brücke, woraufhin ich natürlich sofort den passenden Ohrwurm habe.

Wir haben uns eine Wohnung über Airbnb gesucht – und gefunden. In der Neustadt gelegen, sind es von dort aus gerade mal gute fünf Minuten zum Wenzelsplatz, also direkt ins Zentrum. Direkt vor unserer Haustür liegt ein kleiner Einkaufsladen, eine Art Späti, in dem es auch Haschkekse gibt. Auf der anderen Seite der Kreuzung ist ein Café, das wir auch gleich zu unserer Frühstückskneipe erklären. Perfekter kann unsere Wohnung gar nicht liegen, und schön ist sie auch noch.
Die Frau, die uns die Wohnung übergibt, ist mit ihren Eltern da. Ob die eigentlich dort wohnen, wissen wir nicht. Der Mann, ich schätze ihn auf 82 – und er ist tatsächlich 82, wie er dann sagt, spricht mit mir auf Deutsch mit schwäbischem Akzent. Ob ich irgendwelche Schriftsteller kenne.

Nun müssen wir noch zwei Dinge erledigen: Ein Parkhaus finden und Geld wechseln.
Das mit dem Parkhaus ist schwierig. Dort, wo es laut Handynavi sein soll, ist keins. Zumindest entdecken wir es nicht. Und nach zwei weitere Runden durch die Straßen rund um unsere Wohnung, stellen wir fest, dass es doch da ist, wo es sein soll, aber sehr unscheinbar und voll. Draußen parken kann man auch vergessen. Viele Plätze sind nur für Anwohner oder zeitlich begrenzt. Nach fast einer Stunde finden wir dann endlich ein Parkhaus – gefühlt am anderen Ende der Stadt, aber, wie sich später rausstellt, doch nicht soo weit weg. Später entdecken wir dann übrigens zig weitere Parkhäuser.

Wechselstuben können wir bisher auch nicht entdecken. Zumindest während der Parkplatzsuche vom Auto aus. Aber auch da gilt: Als wir endlich was gefunden haben und Geld umtauschten – erblickten wir eine Wechselstube nach der anderen.
Und Vorsicht: Es gibt in Prag verschiedene Wechselstuben. Man sollte unbedingt darauf achten, dass 0 % Kommissionsgebühr angezeigt sind. Meist sind das Geschäfte mit blauen Schildern. Da kann man Euros hinlegen und bekommt Kronen (am Wochenende waren 1 Euro etwa 26,50 Kronen). Nicht aber an den Schaltern von Western Union – mit gelben Schildern. Das Perfide: Auch dort stehen die Wechselkurse. Der Mann oder die Frau hinter der Scheibe legt die Kronen vor sich hin. Dann muss man einen Wisch unterschreiben, und der Western-Union-Angestellte nimmt sich gleich wieder lauter Kronen weg. Da muss man nämlich kräftigst Gebühren zahlen – gute 20 Prozent wohl, und vermutlich könnte man da von einer Touristenabzocke sprechen. Viele fallen aber drauf rein – und wir fast auch.

Was wir übrigens am ersten Tag gegessen haben? Wir waren chinesisch essen. Ja, da muss man erst mal drauf kommen – aber wir hatten Hunger, und in der Gegend fanden wir auf die Schnelle nichts anderes.


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