Überraschungsevent (5): Hildegard statt Max

(4) -> 21.8.2016

Der Startschuss fiel im April: Einmal im Monat wollen wir uns gegenseitig überraschen. Und immer darf der andere nicht wissen, wo genau wir hingehen werden – erst vor Ort wird das Geheimnis gelüftet. Der Termin muss beim anderen natürlich abgefragt werden, alles andere nicht. Die Preisgrenze liegt bei 30 Euro. In diesem Monat durfte ich das Event planen, im November ist sie dran.
Doch dieses Event machte es uns schwerer als sonst.

Max Giesinger habe ich im Frühjahr schon in der SWR-Late-Night-Show von Pierre M. Krause gesehen und für gut befunden. Das Überraschungsevent für Oktober war gebongt – Konzert im Privatclub in Berlin-Kreuzberg. Ein junger Sänger, der noch relativ unbekannt war. Das änderte sich mit der Fußball-EM und dem „80 Millionen“-Song, der für die EM extra textlich angepasst worden ist.
Ich hatte schon Angst, dass das Event vom kuscheligen, kleinen Privatclub in eine große Halle verlegt wird. Zum Glück nicht.
Am Freitag aber kam die Nachricht, dass das Konzert ausfällt und auf kurz vor Weihnachten verschoben wird. Max ist krank. Das Überraschungsevent fiel also überraschenderweise aus.

Nun begann ich im Netz zu wühlen, auf der Suche nach Ersatz. Kino? Theater? Konzert? Zur Not hätten wir auch zum Festival of Lights gehen können.
Aber ich fand einen Hildegard-Knef-Abend im Café Tasso an der Frankfurter Allee in Berlin-Friedrichshain. Hildegard Knef fand ich immer toll. Erstaunlicherweise war der Eintritt frei, nur um Spenden wurde gebeten. Was zur Frage führte, wie voll es werden würde.
Aber zur Not blieben ja noch die Lichter und das Kino als Ü-Event.

Das Café ist sehr klein, eigentlich ein Antiquariat, wo es alte Bücher gibt. Sehr nett, nur leider machte die Küche um 17 Uhr zu. Was merkwürdig ist, wenn man ein Konzert für 20 Uhr ankündigt. Sicherlich würden einige Gäste noch was essen und so auch Geld dalassen.

Maila Barthel sang Lieder von Hildegard Knef, unterstützt von Frank Augustin am Piano. Es erklangen aber nicht nur ihre teilweise wahnsinnig schönen Lieder, wir erfuhren auch sehr viel aus dem Leben der Sängerin und Schauspielerin.
Ein toller Abend! Schade, dass nur 16 Leute da waren. Andererseits war das dadurch aber auch besonders gemütlich und entspannt.

Und danach hatten wir auch noch Zeit für ein paar Eindrücke vom Festival of Lights. Unsere Stippvisite führte uns in das Areal zwischen Spree und Nikolaiviertel. Auf ein Haus am Wasser sind Naturimpressionen projiziert worden, und auch auf die Fassade der Nikolaikirche sind Lichterszenen geworfen worden. Und überall stehen die Leute, schauen, unterhalten sich leise. Noch so ein entspanntes Event.


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