Vor 20 Jahren (107): Fernsehstar Oranienburg

(106) -> 12.11.2014

Donnerstag, 2. Februar 1995.
Winterferien in Oranienburg, dieser 2. Februar 1995 war allerdings sehr unentspannt. An der Kanalstraße ist eine Bombe gefunden worden, und für die Entschärfung müssen 17.000 Menschen evakutiert werden. Es ist zu diesem Zeitpunkt die größte Evakuierungsaktion in der Stadtgeschichte.

Kein Wunder, dass das Fernsehen drauf anspringt. Im Laufe des Tages berichten alle relevanten Sender. Auf n-tv gibt es zunächst eine Nachricht.
Sat.1 sendete damals ein Mittagsmagazin namens „Deutschland heute Mittag“. Es lief ein Bericht aus Oranienburg und ein Telefoninterview. Der Reporter vor Ort schilderte die Lage, und die Moderatorin wollte wissen, ob denn Aufregung herrsche. Da musste ihr Gesprächspartner verneinen, schließlich seien die Oranienburger so was ja gewöhnt.

Wenig später ging „Punkt 12“ bei RTL auf Sendung. Oranienburg und die Bombe waren das Topthema. Milena Preradovic sagte ebenfalls einen Beitrag aus Oranienburg an, und auch hier Verwunderung: Panik? Nein! So was scheint in Oranienburg ja eine normale Sache zu sein, wunderte sich die Moderatorin.
Das „ZDF-Mittagsmagazin“ sendete ebenfalls einen Beitrag, n-tv hatte inzwischen auch Bildmaterial. Ein spannender Fernstagtag, denn ausnahmsweise waren wir mal nicht im Sperrkreis und konnten zu Hause bleiben.

Das Ganze zog sich, erst am späten Nachmittag gelang die Entschärfung und heulten die Sirenen zur Entwarnung. Die „Tagesschau“ brachte die Meldung als erstes. Gleich danach gab es einen ausführlichen Beitrag in „Brisant“, später im „Sat.1 Regionalreport Berlin-Brandenburg“, bei den „VOX-Nachrichten“ und im damaligen SFB-Regionalprogramm.
Am boulevardesken berichtete am Abend der damalige Regionalsender IA (heute TV.Berlin). Ein Reporter im zu engen Saako steht in den windigen Straßen Oranienburgs und ist, wie er sagte, der letzte Reporter im Sperrkreis. Uuuh. Die Moderatorin hat danach den stellvertretenden Bürgermeister und einen Oranienburger Einwohner (und Journalisten) zu Gast. Sie raunt: Wäre die Bombe explodiert, wäre das komplette Zentrum in Schutt und Asche gelegt.
Au weia.
Da haben wir ja noch mal Glück gehabt.


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