Käsetorte, wie ihn die Oma schon in den Ofen schob

In der Süßen Scheune in Kremmen experimentieren die Jaeschkes mit neuen und alten Kuchensorten

MAZ Oranienburg, 19.4.2014

KREMMEN
Das ist hohe Kunst, im wahrsten Sinne des Wortes. Sagenhafte elf Zentimeter hoch ist die Käsetorte, die Thomas Jaeschke in der „Süßen Scheune“ in Kremmen anbietet. Es ist nicht irgendeine Torte. Mit der Leckerei hat der 44-jährige Kremmener im März in Berlin den achten Käsekuchen-Wettbewerb der Region Berlin-Brandenburg gewonnen. Thomas Jaeschke war das zweite Mal dabei und war zum zweiten Mal erfolgreich. 2013 gewann er in der Kategorie „Käsekuchen mit Obst“.

Zwei Wochen lang hat er gemeinsam mit seiner Frau Kathrin und seinem Team geprobt. Das Rezept kommt aus dem alten Buch der Oma, natürlich etwas modifiziert. Die hohe gebackene Käsetorte musste perfekt sein. „Da muss man sich langsam rantasten“, sagt Thomas Jaeschke, der seit fünfeinhalb Jahren die „Süße Scheune“ betreibt. Beim ersten Test war der Kuchen nicht durch. „Dann geht er nach oben, aber sackt wieder zusammen.“ Und das darf nicht passieren. Man müsse sich für das Backen dieser Torte Zeit nehmen. „Die braucht schon ihre zwei Stunden.“ Zwischendurch muss sie aus dem Ofen genommen werden. „Ruhen lassen und nachziehen“, so Jaeschke.

Natürlich schaut er auch, was seine Mitbewerber machen. „Experimente mit farbigem Gelee und exotischem Obst sind immer reizvoll“, sagt der Konditor. „Aber geschmacklich ist es oft nicht so gut.“ Deshalb bleibe er bei den Klassikern: Käsetorte pur, mit Mandarinen oder Kirschen. Er selbst ist ein riesiger Käsekuchenfan, wie er sagt. „Käse-Mohn esse ich jeden Tag.“ Dazu eine Tasse Kaffee, das sei besser als ein Schnitzel. Saftig und cremig müsse eine Käsetorte sein, dann sei sie richtig gut.
Einmal im Monat probieren er und seine Frau aber auch neue Kreationen. Dann bittet er Freunde zum Testessen. „Vor kurzem hatten wir Milchreiskuchen.“ Das habe ganz gut funktioniert, aber es gebe da auch Flops. „Meine Grüner-Tee-Sahnetorte hat bei den Leuten nicht so gut funktioniert“, erzählt Thomas Jaeschke. „Ich fand sie toll.“ Das Problem sei vermutlich die Farbe Grün gewesen, die schreckt die Leute ein wenig ab.
Und wie sieht es mit der Farbe Schwarz aus? Auch das gab es bei Jaeschke schon. Als Sonderanfertigung. Die Kunden, die sie bestellt hatten, waren begeistert. Auf der Torte befanden sich, künstlerisch drapiert, runterlaufendes Blut und Spinnennetze, dazu Totenköpfe.

In seinem Geschäft in Kremmen funktionieren jedoch die klassischen Kuchen am besten. „Streuselkuchen geht immer“, sagt er und schmunzelt.


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