(74) -> 21.7.2013
Es ist eines der beliebtesten Gesprächsthemen in der Bahn. Auch heute wieder. Der Regionalexpress verlässt gerade Oranienburg, als dieser Satz fällt: „Rückwärts fahren?!“
Eine Frau spricht ihn aus, und es ist eine Mischung aus Empörung und Unwohlsein dabei. „Ich kann nicht rückwärts fahren!“, sagt sie zu ihrem Begleiter. Sie hat allerdings keine Wahl – es gibt keine Vorwärts-Sitzplätze mehr, und deshalb entscheidet sie sich, in den nächsten Waggon zu laufen.
Warum ist das eigentlich so? Warum können oder wollen viele Menschen nicht rückwärts fahren? Was ist denn so anders? Schließlich kann man genauso aus dem Fenster sehen. Mir ist jedenfalls noch nie schlecht geworden, wenn ich mal nicht vorwärts fahren konnte. Aber es scheint regelrechte Phobien dagegen zu geben, fehlen nur noch entsprechende Tütchen, falls dabei doch wieder das Frühstück hochkommen sollte.
Am Abend, ich fuhr mit der S-Bahn wieder zurück, teilte ich erneut das Rückwärts-Schicksal. Als der Waggon sich in Wittenau leerte, wollte ich dann aber doch auch vorwärts fahren. Keine Ahnung, warum. Schlecht war mir jedenfalls nicht.
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