Mitreden – Der Brunchtalk (6)

(5) -> 21.1.2013

Habemus Brunchtalk!
Eigentlich sollte die 6. Ausgabe vom Brunchtalk in der „iefsten Provinz“ in Kremmen eine frühlingshafte sein. Bei Temperaturen von -3 Grad am Vormittag war daran jedoch nicht zu denken.
Auch diese Ausgabe war gut zwei Wochen vorher schon ausverkauft. Es muss an Gojko Mitic gelegen haben.

Gojko Mitic war der DEFA-Chefindianer in der DDR. In unzähligen Filmen spielte er Tokei-ihto, Chingachgook oder Ulzana. Dass der Sportstudent in den 60ern zum Film kam, war Zufall. Viele deutsche Filmproduktionen fanden im damaligen Jugoslawien statt, und so wurde er erst Statist, Double und dann Hauptdarsteller. Dass er zum großen Star in der DDR wurde, ist ebenso Zufall. In seinen ersten Film spielte er in westdeutschen Produktionen, später wurde er für den ersten DDR-Indianerfilm engagiert. Nach der Wende stand er mehr als 1000-mal bei den Karl-May-Festspielen auf der Bühne.
Bei uns in Kremmen las er indianische Weisheiten vor und sang ein nachdenkliches Lied über die Umwelt.

Tino Eisbrenner und Gojko Mitic sind Freunde. Eisbrenner beschäftigt sich ebenfalls mit Indianern und Schamanismus. Bekannt wurde er in der DDR Mitte der 80er mit seiner Band Jessica und dem Song „Ich beobachte dich“. Mit der Wende kam das Aus für die Band, Ostmusik wollte erstmal keiner mehr hören, inzwischen gibt es aber eine Reunion von Jessica. Eisbrenner selbst ist derzeit mit einem Brecht-Programm unterwegs und brachte daraus eine Kostprobe.

Josefine Edle von Krepl war in der DDR Modejournalistin bei der „Für dich“ und machte was ganz Außergewöhnliches: Sie kündigte ihren Job, sie wollte ihre eigene Mode gestalten und eröffnete das erste private Modegeschäft in Ost-Berlin. Kein leichter Weg, wie sie erzählte. Inzwischen hat sie ein Modemuseum im Schloss Meyenburg in der Prignitz.
Mein Kollege Dietmar Ringel hatte ein paar grässliche Modekreationen mitgemacht – darunter eine Marienkäfer-Schürze -, um sie von Frau von Krepl unter die Lupe nehmen zu lassen. Aber eigentlich sprachen die Klamotten für sich selbst.

Wir haben gut 20 Minuten überzogen, somit war es auch der bisher längste Brunchtalk. Wenn alles klappt, geht es im Mai weiter.


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