Am Marwitzer Siebgraben ist es eng

Oberkrämer-Feuerwehr auf großer Testfahrt: Nicht überall kommen Rettungsfahrzeuge gut durch

MAZ Oranienburg, 21.2.2013

Das große Tanklöschfahrzeug war Dienstag- abend testweise in Bötzow, Marwitz und Vehlefanz unterwegs.

OBERKRÄMER
Es war nur ein kurzer Augenblick, die Fahrerin des Kia parkte am Straßenrand nahe einer Kreuzung und wollte bloß schnell ein paar Sachen auslagern. Aber dann stand da plötzlich ein großes Feuerwehrauto am Schwalbenring in Bötzow und kam nicht durch.
Geschehen ist das am Dienstagabend. Heikel war das jedoch nicht, denn es handelte sich um einen Test. Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr fuhren durch mehrere Wohngebiete in Oberkrämer, um zu sehen, ob Rettungsdienste durchkommen oder ob es Probleme gibt. „Das sind ideale Bedingungen für so einen Test“, sagte Dirk Eger vom Ordnungsamt. „Es ist dunkel, es schneit, es ist ein bisschen glatt. Die Leute sind zu Hause, die Autos stehen vor der Tür.“

Vier Wohngebiete in Bötzow, Marwitz und Vehlefanz steuerte der Konvoi an, unter ihnen ein 16 Tonnen schweres Tanklöschfahrzeug aus der Bötzower Feuerwache. Am Schwalbenring ging es um die Abstellfläche für die Drehleiter. Auf dem benachbarten Parkplatz standen drei Autos, die vierte Stellfläche war unbenutzt. „Ist der Parkplatz voll, könnte es eng werden“, so Dirk Eger. An der Kreuzung Rauchschwalbenweg/Am Schwalbennest kassiert ein Renault-Transporter ein Knöllchen. Das Auto steht sehr ungünstig, parken ist dort nicht vorgesehen. Das kostet dann wohl 25 Euro.

Der Tross bewegt sich weiter nach Marwitz. Im Wohngebiet „Am Siebgraben“ muss das schwere Feuerwehrauto an zwei parkenden Autos vorbei. Der Bötzower Ortswehrführer Patrick Thiede, der den Lkw steuert, muss Milimeterarbeit leisten. Der linke Seitenspiegel schrammt fast am Bretterzaun und der Hecke entlang.
Im Gefahrenfall, wenn sich die Feuerwehr vielleicht nicht ganz so vorsichtig vorantastet, könnte es an der Stelle Schäden geben. Gerade mal 2,85 Meter misst Revierpolizist Ralf Neumann an dieser Stelle. „Ein Skandal“, sagt Dirk Eger spontan, denn die Autos stehen dort keineswegs regelwidrig. Aber die Straße ist extrem eng bemessen, im Gefahrenfall könnte es für Rettungswagen eng werden.
„Mir müssen überlegen, was wir dort machen“, sagt Dirk Eger. Ein paar Zentimeter von der Hecke, im schlimmsten Fall müssten die beiden Parkplätze dort weichen. „Allerdings gibt es im Wohngebiet schon so wenig Flächen“, sagt der Mann vom Ordnungsamt.

Weiter geht es über die zur Schlaglochpiste verkommende Landesstraße ins Vehlefanzer Wohngebiet „Schäfergarten“. Im Wiesenweg versperrt ein Ford aus Berlin den Weg, Patrick Thiede muss scharf bremsen, ansonsten hätte sein linker Seitenspiegel Schaden an einer Laterne genommen. Aber davon abgesehen kommt er gut durch, ebenso im Wohngebiet „Am Kienluch“.
„Ich bin überrascht, dass es in Vehlefanz so problemlos voran ging“, sagte Patrick Thiede, der Fahrer des tanklöschzuges. „Im Sommer sieht das hier vermutlich anders aus.“ Dirk Eger sieht das ähnlich.


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