Rügen 2012 (4): Megamücken

(3) -> 19.5.2012

Uns droht im kommenden Sommer eine Mückenplage. Rügen hat sie schon. Und es wirkt stellenweise wie im Horrorfilm.

Aber ganz von vorn. Es ist der zweite Tag unserer Oldtimerrallye über die Insel Rügen. Und wie schon am Tag zuvor legen wir erst mal die Einfahrt zur Selliner Tankstelle lahm. Wirklich schuld daran, dass nichts mehr geht, in diesmal allerdings ein Reisebus. Die Tanke ist so voll, dass der mitten in der Einfahrt stehen bleiben muss. So bildet sich in beiden Richtungen ein Stau. Der Bus will rein, wir wollen raus. Erst ein Mitglied unserer Crew nimmt die Sache in die Hand und beginnt, den Verkehr auf der B196 zu regeln: Wir können raus, die Lage entspannt sich.

Wir machen einen Abstecher nach Gager, sehen uns den dortigen kleinen Hafen an. Weiter geht es über Thiessow, wir fahren bis Klein-Zicker, wenden dort und legen in Alt Reddevitz einen weiteren Zwischenstopp ein.
Dort begehen wir einen schweren Fehler. Von der Straße aus laufen wir über eine recht hohe Wiese zum Ufer der Having. Damit schrecken wir riesige Mückenschwärme auf. Über der Straße bilden sich regelrechte Mückenwolken, und die Tiere sind sehr groß.
Aber es wird noch besser: Wir fahren weiter ins Dorf, von dort auf die Landzunge zum Reddevitzer Höft. In der Ferne sehen wir regelrechte, graue Mückensäulen über dem Gebiet. Es ist, als wenn wir unter einem Teppich durchfahren. Als wir an einer weiteren Wiese stoppen, hören wir sie dann auch: ein großes Gesumse. Es hört sich bedrohlich an, wie in einem Horrorfilm in den Sekunden, bevor die Viecher nach unten kommen und die Menschen fressen. Zum Glück geschieht das nicht, eigentlich interessieren sich die Mücken erstaunlicherweise nur wenig für uns.

Zurück im Ort begegnen wir mal wieder den Teilnehmern der Rügen-Classics, was auf der schmalen Straße ungünstig ist, denn die Classicfahrer sind auf Zeit unterwegs, und wir bremsen sie aus. Also nehmen wir einen Umweg nach Göhren zurück.
Die Organisatoren der Rügen-Classics leiten uns auf eine kleine Stellfläche in der Nähe der Strandpromenade – mit den Worten, dass ja bei uns auch ein paar schöne Autos bei seien. Dabei seien wir mal ehrlich: Unsere Autos sind interessanter als die viele der Wagen bei der eigentichen Rügen-Classics.

An einem der Pavillons lernen wir, was es mit dem Satz: „Wollen Sie ficken?“ auf sich hat. Und dass die Frage „Was kostet einmal Ficken?“ total legitim ist: In Göhren kostet einmal Ficken 2 Euro. Ficken ist ein Likör. Nicht umsonst wird in einer Zehdenicker Disko ab und zu eine Ficken-Party gefeiert.

Das Wetter ist herrlich. Ich nutze die Freizeit für eine Stunde am Göhrener Strand. Die Sonne scheint, die Wellen rauschen. Der Sommer kann kommen.

Direkt am Bahnhof Sellin Ost ist die Gaststätte „Kleinbahnhof“. Die Räume sind eingerichtet wie alte Eisenbahnwaggons. Der „Rasende Roland“ hält direkt vor dem Fenster der Kneipe. Kleiner Tipp: Gegen Abend ist der Zug ziemlich leer, da kann man ohne Platzprobleme mitfahren.
Das einzige, was der Kneipe allerdings fehlt: ein Fernseher. Die zwei Halbzeiten des Champions-League-Finales haben wir nur per Handy-Internet mitbekommen, die erste Halbzeit der Verlängerung im Autoradio auf NDR Info – erst das (traurige) Ende in unserem Appartement…


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Kommentare

6 Antworten zu „Rügen 2012 (4): Megamücken“

  1. froehlich51

    Ich bin auch in den Mega-Mücken-Schwärmen herumgestiefelt. Sie sind nicht an uns interessiert, weil es sich um „Männchen“ handelt !

  2. RT

    Ds erklärt einiges. 🙂

  3. Eulencamperin

    Ja, Mückenmännhen schauen nämlich lieber blöd wenn sie Oldtimer auf kleinen Seitenstraßen zwischen den Feldern sehen. Vor lauter blöd gucken ist ihnen der Appetit vergangen

  4. Eulencamperin

    (Sollte natürlich „Mückenmännchen“ heißen)

  5. lisa53malen

    lasse mal ein lachen hier 🙂

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