(57) -> 11.1.2012
Es gibt Jobs, die sind stressig. Andere sind langweilig. Und dann gibt es Jobs, die sind einfach nur auffallend.
Die S-Bahn von Potsdam nach Berlin hat sich noch nicht mal in Bewegung gesetzt, da betritt eine… also, eigentlich dachte ich, es wäre ein Mann, aber dann habe ich die große Oberweite gesehen.
Also eine Frau betritt den Waggon. Sie hat sich einen Ausweis der Bahn umgehängt. Und ich denke noch: Fahrkartenkontrolle?
Als die Bahn den Potsdamer Hauptbahnhof verlässt, marschiert die Frau los. Klickklack, klickklack, klickklack. Sie hat so ein Klickklackdingsbums in der Hand. Offenbar zählt sie die Fahrgäste.
Babelsberg. Der Zug füllt sich und fährt weiter. Und die Frau läuft wieder los. Klickklack, klickklack, klickklack. Zählt, wie viele Leute nun im Waggon sind.
Griebnitzsee. Leute steigen aus, Leute steigen ein. Der Zug fährt weiter, und die Frau… Und nach dem Bahnhof Wannsee, Grunewald und so weiter. Nach jedem Halt macht sich die Frau erneut auf den Weg. Immer hin und her läuft, die ganze Strecke zwischen Potsdam und dem Berliner Zentrum Ost.
Jetzt weiß sie, von Station zu Station, auf jedem Kilometer genau, wie voll der Waggon an welcher Stelle der Strecke ist.
Es gibt wirklich seltsame Jobs.
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