Ich kaufe mir ‘nen Abiball
Der Skandal um die Eventagentur, die zig Abiturienten in Berlin und Brandenburg betrogen hat, wirft Fragen auf: Wieso muss man sich heutzutage eigentlich den kompletten Abiball kaufen? Und wie haben wir das vor 13 Jahren gemacht?
Der Geschäftsführer einer Berliner Eventagentur ist verschwunden. Und ihm viel Geld, das ihm Schüler aus der Region anvertraut haben. Sie zahlten dafür, dass die Firma einen Raum anmietet und sich auch sonst um alles kümmert, was den Abiball angeht. Man kann dort auch eine Abschlussfahrt buchen und allen möglich Kram rund um den Schulabschluss.
Betroffen ist auch meine alte Schule, das LHG in Oranienburg. Dort hatte der Abi-Jahrgang 2012 schon 6000 Euro überwiesen.
Es gibt aber Hoffnung. Bei einer Durchsuchung in den Geschäftsräumen in Berlin-Kreuzberg ist einiges von dem Geld gefunden worden.
Warum aber ist das so, dass man heute alles in die Hände vom Fremden gibt und dafür eine Unmenge Geld ausgibt? 63 Euro pro Person haben die Oranienburger schon jetzt bezahlt. Das ist viel.
Das Argument ist, man habe doch gar keine Zeit, das alles zu organisieren. Da könne man sich nicht auch noch um den Abiball kümmern.
1998 müssen wir entweder alle superschlau gewesen sein und nicht gelernt haben. Denn um unseren Abiball haben wir uns selbst gekümmert.
Unser Abiball fand in Schmachtenhagen statt, auf dem Bauernmarkt. Das war nicht die feinste Location, aber durchaus schön. Und es war ein rauschendes Fest. Wenn ich mich richtig erinnere, hat dieses fest pro Person 20-25 Mark gekostet.
Einige Tage danach fuhren wir auf unsere Abschlussfahrt nach Markgrafenheide. Auch das organisierten wir selbst. Nebst Abi, Abizeitung und Abigag (der damals noch ein wirklicher Überraschungs-Abigag war). Was’n Stress.
Heute muss alles glamurös sein. Die Oranienburger Gymnasiasten feiern oft nicht mehr in der Region, nein, das Funkturmpalais in Berlin muss es sein. Da muss man aber auch erst mal hinkommen – und wieder weg.
In den Berichten heißt es, jetzt müssten alle Geprellten erst mal wieder sparen. Grundsätzlich aber scheint es so zu sein, dass für den Abiball unfassbar viel Kohle fließt. So schlecht kann’s also eigentlich den wenigsten gehen.
Hits: 130
am 18. Juni 2011 um 18:06 Uhr.
Also dass viel Geld ausgegeben wird, heißt ja nicht, dass es den Beteiligten leicht fällt, das auch zusammenzusparen.
am 18. Juni 2011 um 18:26 Uhr.
Richtig. Aber es muss meist trotzdem pompös sein. Habe von Leuten gehört, die es doof grunden hätten, in Ora zu feiern. Wäre uncool…
am 18. Juni 2011 um 23:26 Uhr.
Deswegen sind wir ja auch damals nach Hohen Neuendorf gegangen. 🙂
am 18. Juni 2011 um 23:28 Uhr.
🙂 Und HNdf war cooler?
am 18. Juni 2011 um 23:32 Uhr.
Na und wie!! 😀
am 19. Juni 2011 um 12:27 Uhr.
Und die Stimmung erst…. 🙂
am 19. September 2011 um 21:23 Uhr.
Genau das waren auch meine Gedanken! 🙂 ohne Worte
am 19. September 2011 um 21:24 Uhr.
ich glaube ,wir haben so um die 50 Dm Bezahlt und hatten riesen Spass aufm Bauernmarkt, oder etwa nicht?!
am 19. September 2011 um 21:26 Uhr.
50 DM pro Person waren es auf keinen Fall.
am 19. September 2011 um 21:26 Uhr.
mmh, mir war immer so! wie teuer war es denn eigentlich?
am 19. September 2011 um 21:27 Uhr.
Ich habe vor ein paar Jahren mal mit dem Wettbewerber von Lord of Event gesprochen. Da wurden die “Märkte” gerade sondiert und er hat dem organisierten Abiball eine große Zukunft vorausgesagt – damit machen die Orgafirmen ihr Jahresgeschäft binnen ein paar Wochen im Jahr.
am 19. September 2011 um 21:27 Uhr.
krass…
am 19. September 2011 um 21:28 Uhr.
Das kann ich mir gut vorstellen. Bringt ja auch gut Kohle
am 20. September 2011 um 10:13 Uhr.
Unsere Tochter mußte mit Ihren Mitschülern auch nach Kremmen ausweichen. Der Farmasaal war schon besetzt und die Dreifelderhalle in Oranienburg gab es noch nicht, glaube ich.
Also Kremmen Hohenneuendorf oder Oranienburg ist doch egal. Die eigenen Anstrengungen der Abiturienten so eine Feier auf die Beine zu stellen ist doch lobenswert. Und wenn man hört, Keiner hatte Zeit um sich um irgendetwas zu Kümmen, mein lieber Scholli….traurige Zeit.
Unsere Kinder gingen Nachts zum Paketdienst nach Börnicke und trugen Zeitungen aus…ach was weiß ich was die Alles noch gemacht habe . Ich konnte Nichts dazuschießen finanziell.
Und es war eine tolle Feier….nun ist das auch schon wieder 15 Jahre her.
Das Schönste war, Keine Argentur konnte mit dem selbstverdienten Geld durchbrennen 🙂
am 20. September 2011 um 10:26 Uhr.
Ganz genau.