New York (3): Ground Zero

(2) -> 30.3.2011

Der Ort, an dem einmal das World Trade Center stand, ist heute eine Großbaustelle. Am 11. September 2011 ist es zehn Jahre her, dass die Twin Towers einstürzten. Rund um die Baustelle ist ein großer Zaun mit Sichtschutz. Der Ort macht mich dennoch nachdenklich. Ich weiß noch, wie ich den 11. September 2001 erlebt habe, wie ich vor dem Fernseher saß und verfolgte, was an dem Ort passierte, an dem ich nun stand.
Neben der Stätte ist ein Museum, das an das Attentat und die Twin Towers erinnern soll. Als wir rein wollten, wurden wir erst mal gefragt, ob wir irgendwie Militärstudenten seien. Wir mussten verneinen. Zehn Dollar kostet der Eintritt zum Museum, der zum Shop kommt man kostenlos. Dort gibt es Postkarten mit den Türmen, Poster mit den Türmen, Gedenktassen, Buttons, Bändchen und vieles mehr. Kann man haben, muss man aber nicht.

Überall in der Stadt stehen Wägelchen, an denen man sich mit Speisen (meist Hotdogs und Erdnüsse) und Getränken versorgen kann. Das Perfide: Meist steht zwar dran, was es gibt, aber nicht, was es kostet. So scheint man als Touri den Launen der Verkäufer ausgesetzt zu sein. Aber selbst wenn mal Preise dranstehen, man muss nicht glauben, dass die auch gelten. So kostet ein Hotdog schnell mal statt 2 Dollar doch eher 4 Dollar. Auch sind die Mehrwertsteuern mal inklusive und mal zusätzlich. Wer soll da durchsehen?

Manhattan ist ein Sammelsurium an Hochhäusern. Aber mittendrin, wie aus dem Nichts, erscheint plötzlich ein historischer Bau. In der Wall Street zum Beispiel. Ein mehrere hundert Jahre alter, stilvoller Bau ist eingekeilt von modernen Wolkenkratzern. Da hat wohl irgendwann mal der Denkmalschutz nicht mehr reagiert.
Auf der Wall Street gibt es übrigens einen abgesperrten Bereich, der permanent voller Menschen ist: Raucher. Ein munteres Qualmen mitten auf der Straße.

Am Hafen trifft man auf eine lange Schlange. Alle wollen sie zur Freiheitsstatue. Wir zogen es vor, einfach nur vorbeizufahren. Mit der Staten-Island-Fähre kann man kostenlos hin- und zurückfahren. 30 Minuten dauert eine Fahrt nach Staten Island. Im dem Moment, wo die Statue naht, bildet sich an der Reeling ein Menschenknäuel: Alle wollen sie das Denkmal fotografieren. Als ob das noch nie jemand getan hat.
Auf Staten Island selbst kann man übrigens wunderbar übers Wasser auf Brooklyn und Manhattan sehen – zwei Inseln vollgeknallt mit Wolkenkratzern.

Ein Höhepunkt durfte dann aber nicht fehlen: der Gang über die Brooklyn-Bridge. Bei strahlendem Sonnenschein spazierten wir den schmalen Gang entlang, der sich eine Etage über der Autostraße befindet. Danach war aber auch erst mal Pumpe. Die Füße gaben ein deutliches Signal, diesen Marsch zu beenden.


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