Das Wohnmobil (2): Knöllchen sind ihr Hobby

(1) -> 17.1.2010

Das Wohnmobil aus Ostprignitz-Ruppin steht noch immer regelmäßig in meiner Straße. Und die Besitzer scheinen ein spannendes Hobby zu haben: Knöllchen. Könnte natürlich auch sein, dass es sich hierbei um eine Mobbingaktion des Oranienburger Ordnungsamtes handelt.

Das Wohnmobil sieht immer abgewrackter aus. Überall Risse, Dreckstellen, Rost. Gestern habe ich mir mal die Reifen angesehen, ein Profil war kaum noch zu erkennen. Das Teil stand auf dem kleinen Parkplatz am eingezäunten Sportgelände. Es blockierte gleich mehrere Plätze und die halbe Zufahrt. Erstens, weil es einfach zu lang für den Parkplatz ist und zweitens, weil es schräg auf der Parkfläche stand.

Neulich fuhr das Mobil an mir vorbei. Eine Frau saß am Steuer, daneben ein Kind. Drin zu übernachten scheinen sie aber nicht. Oder doch?
Hinter der Frontscheibe das Autos liegt allerlei Müll. Das ganze Mobil scheint völlig zugemüllt zu sein. An den Scheiben kleben Zettel der Montessorischule und vom Benefizkonzert für das Heilstättengelände am Grabowsee in Friedrichsthal. Eine etwas abstruse Veranstaltung, wie sich am vergangenen Wochenende zeigte.
Aber die wichtigsten Utensilien sind am Scheibenwischer befestigt: die roten Zettelchen. Nicht ein Knöllchen, nicht zwei, nein, gleich drei Knöllchen klemmten an der Scheibe.
Mal steht das Wohnmobil falschrum an der Straße, mal fehlt die Parkscheibe, mal steht es schräg. Der nächtliche Aufenthalt in Oranienburg könnte eine teure Angelegenheit werden.


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Kommentare

11 Antworten zu „Das Wohnmobil (2): Knöllchen sind ihr Hobby“

  1. Wie bei „normalen“ Autos auch, gibt es gepflegte und natürlich auch weniger gepflegte Wohnmobile.
    Letztes Jahr musste ich mein Wohnmobil ausnahmsweise für 1 Woche auf der Straße parken, weil unser Hof wegen Kanalarbeiten aufgerissen wurde.
    Obwohl mein Womo mit Sicherheit zu den „gepflegten“ zählt, gab es sofort ein Riesengezeter bei einigen Anwohnern.
    Wie alt ein Wohnmobil ist und gar was darin auf dem Armaturenbrett liegt sind offenbar nur an den Haaren herbeigezogene Argumente.
    Das Problem ist in Wahrheit ein gänzlich anderes:
    Intoleranz gegen alles, was anders oder selten ist. Von der Norm abweicht.
    Niemand regt sich über einen durchgerosteten Golf oder einen parkenden Kleintransporter auf.
    Aber wehe, es handelt sich um ein Wohnmobil…

  2. RT

    Intoleranz? Woran machst du die fest? Ich beobachte nur.
    Und nun ja, die Anwohner zetern wahrscheinlich, weil die Dinger einfach mehr Platz wegnehmen als normale Autos.

  3. Felix

    Ich wusste nicht, dass Wohnmobilhalter sich als Randgruppe sehen. 🙂

  4. RT

    Scheint so.

  5. Hmm, was war das denn für eine Benefizveranstaltung und was war an ihr abstrus? Ich hab nur gesehen, dass das ehemalige Bademeisterhäuschen am Lehnitzsee einen neuen Anstrich bekommen hat…

  6. RT

    Meine Lieblingsstelle:
    „Ich habe schon drei Milliardäre angeschrieben“, sagt Hanke. „Am weitesten sind wir bei Frau Klatten gekommen.“ Eine Mitarbeiterin der Quandt-Erbin habe Interesse signalisiert, dann kam aber doch die Absage. Jetzt will Hanke die „gesamte Gesellschaft“ ansprechen, sagt er.
    (MAZ, 30.08.2010)

  7. Ja, der Autor hat die unfreiwillige Komik nicht zu verhindern versucht 😀

  8. RT

    Das könnte durchaus sein.

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