Die Dubrow-Krise

SA 11.04.2009 | 3.00 Uhr (So.) | NDR fernsehen

1969 in einem DDR-Dorf in Mecklenburg: Plötzlich ist die Grenze weg. Oder besser: Sie ist woanders. Dubrow gehört von einem Tag zum anderen nicht mehr zur DDR, sondern zur Bundesrepublik. Und das aus Versehen, weil sich NVA-Grenzer beim Vermessen und bei der Modernisierung der Grenzanlagen verrechnet haben.
Der NDR wiederholte zum 85. Geburtstag von Wolfgang Menge („Ein Herz und eine Seele“) den Film über die fiktive Dubrow-Krise.
Und zeigte sich 20 Jahre vor dem Mauerfall als Prophet. Denn er zeigte, was eigentlich passiert, wenn ein DDR-Dorf plötzlich zum Westen gehört. Nicht nur, dass die LPG gleich aufgelöst wird und die Leute erst mal Klamotten kaufen fahren. Händler kommen ins Dorf, um ihre Ware unters Volk zu bringen – was zu Massenaufläufen führt. Abowerber stürmen ins Dorf. Großmarkthändler wollen den kleinen konsum übernehmen.
Nach dem Wendeherbst 1989 und der Währungsreform 1990 war genau das alles über die DDR hereingebrochen. Und Menge hat das in der „Dubrow-Krise“ genau so vorhergesehen. Vielleicht hätten sich vor 20 Jahren viele Menschen den Film noch mal ansehen sollen – vielleicht wäre ja einiges anders verlaufen.
Obwohl: nein. Den Wahnsinn hätte wohl niemand aufhalten können.


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