Techno in der Vehlefanzer Idylle

Ein Mecklenburger Fleischermeister will in Oberhavel Jugendarbeit betreiben

MAZ Oranienburg, 1.4.2009

Hans-Christian Grubenheimer plant ein Jugendcamp am Vehlefanzer Mühlensee.

RT/Max Zimmermann

OBERHAVEL
Dunkle Wolken ziehen über das Wasser. Nieselregen fällt auf den schlammigen Boden, der den Füßen nur wenig Halt bietet. Das Gelände um den Vehlefanzer Mühlensee sieht zurzeit so aus, als würde es noch tief im Winterschlaf feststecken.
Im Juli und August hat die Idylle jedoch ein Ende. Gleich zwei Großveranstaltungen sind im Sommer in Vehlefanz geplant. Neben dem alljährlich stattfindenden Sommerlager der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde wird es einen zweiten Jugendtreffpunkt geben. Die Rede ist vom einem „Jugendcamp zur Selbstfindung“. Stattfinden soll es vom 31. Juli bis 9. August 2009.
Veranstalter ist Hans-Christian Grubenheimer. Er betreibt im mecklenburgischen Neustrelitz die Kette „Fleischer-Hans“ und ist in der Region nördlich von Fürstenberg für seine umfassende Jugendarbeit bekannt. „Eingeladen sind junge Leute im Alter von zwölf bis 20 Jahren“, so Grubenheimer. Im Camp können die Jugendlichen Musik machen und Instrumente erlernen. Im Ortskern von Vehlefanz soll es jeden Abend Konzerte geben.
Die Jugendlichen werden an den verschiedenen Tagen aber auch lernen, wie sie in der Natur zurechtkommen, und wie sie Tiere, die sie am Mühlensee einfangen, weiterverwerten können.
Dass sich das Jugendcamp am ersten Wochenende mit dem unter anderen von Karl-Dietmar Plentz organisierten Sommerlager überschneidet, ist für Grubenheimer kein Problem: „In den ersten drei Tagen beschallen wir den Mühlensee mit einer großen Technoparty“, kündigt er an. Sie beginnt am Freitag, 31. Juli, gegen 20 Uhr und endet am Sonntag danach um 18 Uhr. „Die Kinder des nebenan stattfindenden Kirchenlagers sind dazu natürlich herzlich eingeladen.““
Die Sommeraktion ist für Hans-Christian Grubenheimer der Beginn seiner Wirtschafts- und Jugendaktivitäten in Oberhavel. Bisher betreibt er die Kette „Fleischer-Hans““nur im Landkreis Mecklenburg-Strelitz. Im Juli will er in Oberkrämer das erste Geschäft eröffnen. „Aus rechtlichen und organisatorischen Gründen möchte ich meine Investitionspläne aber noch geheim halten“, erklärt Grubenheimer.
Nur eins steht für den 45-Jährigen langfristig fest: Er möchte die Jugendarbeit rund um Oranienburg nachhaltig prägen. Sein erstes Projekt ist dabei jedoch nicht das Sommerlager am Mühlensee. In wenigen Wochen, am 18. April, wird Grubenheimer mit einer Aktion beim Oranienburger Autofrühling die angehenden Abiturienten in Oberhavel unterstützen. „Ich stelle einen meiner Fleischkühltransporter zur Verfügung“, kündigt er an. Er soll auf der Bernauer Straße über eine Distanz von 450 Metern gezogen werden. Der Clou ist aber der Inhalt des Lkw: „Er ist vollgepackt mit Fleischwaren, die beim Abiball des Gewinnerjahrgangs verzehrt werden können“, sagt der „Fleischer-Hans“-Chef. „Es hätte auch ein Trabant sein können, aber die Idee habe ich verworfen, das fand ich zu lumpig.““
Langfristig will Grubenheimer in Oberhavel mehrere Jugendzentren eröffnen. In Vehlefanz, Teerofen, und Siedlung II, einem Ortsteil von Zehdenick, hat er sich bereits Grundstücke angesehen. Probleme gebe es jedoch vor allem in Teerofen, weil dort für den Bau des Zentrums ein vier Hektar großes Waldstück gefällt werden muss.

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Anmerkung, 2.4.09:
Dies ist ein Aprilscherz!!


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